Das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr läuft Ende August bereits wieder aus. Rund vier Wochen vor der Ablauf der Aktionen mehreren sich unter anderem Stimmen aus der Politik und aus Branchenkreisen, die für eine Verlängerung des Tickets sind. Auch viele Nutzerinnen und Nutzer sprechen sich für eine Verlängerung aus. Unter dem Twitter-Hashtag #9Euroweiterfahren plädieren sie, das 9-Euro-Ticket auch über den August hinweg zu verlängern. Jetzt abstimmen bei unserer Umfrage: Siehe unten!
VDV spricht sich für eine zweimonatige Übergangslösung aus
Zuvor hatte sich bereits der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für die Verlängerungen ausgesprochen. Hauptgeschäftsführer Wolf sagte in der "Süddeutschen Zeitung", dass das Ticket für eine Übergangsphase von zwei Monaten weiter gelten sollte, um die Bürger im September und Oktober unter anderem von den steigenden Energiekosten zu entlasten. Verbände wie der VDV erhöhen somit den Druck auf die Politik.
Streit zwischen Bund und Länder droht
Verkehrsminister Wissing will erst im November über eine weitere Lösung beraten. Diese könnte lauf Wolf erst im neuen Jahr zur Anwendung kommen. Wissing verwies in einem TV-Interview zudem darauf, dass der öffentliche Nahverkehr "Ländersache sei" und die einzelnen Bundesländer demnach über ein Finanzierungsmodell nachdenken müssen. Somit droht ein erhöhtes Streit-Potential zwischen Bund und Land.
VGN erhöht die Tarife ab 01. Januar
Unterdessen hat der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg GmbH (VGN) - auch mit Verbindungen nach Oberfranken - Ende Juli mitgeteilt, dass die Fahrpreise im Verbund ab dem 01. Januar 2023 um durchschnittlich 3,02 Prozent angehoben werden. Dies beschloss die Gesellschafterversammlung und der Grundvertrags-Ausschuss des VGN in ihren Sitzungen im Juli.
Die finanzielle Situation der rund 135 Verkehrsunternehmen im VGN ist mehr als angespannt. Nach schwindenden Fahrgastzahlen durch die Pandemie steht mit den explodierenden Energie- und Kraftstoffpreisen die nächste finanzielle Herausforderung vor der Tür. Die Verkehrsunternehmen im VGN brauchen dringend mehr Mittel, um ihr Angebot weiter leisten zu können.
(Anja Steidl, Geschäftsführerin VGN)