Zweimal blockierten Aktivisten der „Letzten Generation“ am Dienstag (15. Februar) Straßen in der Bayreuther Innenstadt. Am frühen Morgen stellten sie sich mit ihren Plakaten auf die Bismarckstraße. Im Feierabendverkehr setzten sie sich auf den Wittelsbacherring. Zwei von ihnen klebten ihre Hände sogar auf den Asphalt. Die Polizei musste den Protest beenden. Die Aktivistengruppe wollte auf die Verschwendung von Lebensmitteln aufmerksam machen.
Linienbus an Weiterfahrt gehindert
Die erste Mitteilung erhielt die Polizei gegen 08:25 Uhr, als ein Linienbus der Bayreuther Stadtwerke in der Bismarckstraße behindert wurde. Eine Kleingruppe der Aktivisten stand zu diesem Zeitpunkt mitten auf der Straße und hielt Transparente in die Luft. Weitere Fahrzeuge mussten in der Folge wenden und über Seitenstraßen ausweichen. Nach kurzer Zeit war die Protestaktion beendet. Unter dem Slogan "Essen retten - Leben retten" fordert die Aktivistengruppe aktuell deutschlandweit ein sofortiges Gesetz zum Retten von Lebensmitteln und eine Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu reduzieren.
Sitzblockade auf wichtiger Verkehrsader
Zu weitreichenderen Einschränkungen im Straßenverkehr kam es jedoch in den Abendstunden. Um 18:30 Uhr blockierte die Personengruppe erneut eine wichtige Bayreuther Verkehrsader. Im Bereich der Fußgängerfurt Wittelsbacherring/Friedrichstraße setzten sich die Demonstranten auf die Fahrbahn und sorgten dafür, dass stadteinwärts kein Durchkommen mehr war. Zudem klebten zwei Protestler ihre Hände mit Klebstoff an der Straße fest.
Rettungsdienst muss Aktivisten von Fahrbahn ablösen
Mehrere Streifen der Polizei Bayreuth-Stadt sicherten die Örtlichkeit und leiteten den Verkehr, der sich bereits in Richtung Universität aufstaute, ab. Die polizeiliche Einsatzleiterin forderte die Aktivisten auf, deren nicht angemeldete Versammlung auf der Fahrbahn zu beenden. Auch nach mehrmaliger Aufforderung kamen sie dieser nicht nach, weshalb zwei von ihnen von der Straße getragen wurden. Den Klebstoff der beiden verbliebenen Demonstranten lösten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes.
Strafanzeige wegen Nötigung
Bei der Protestgruppe handelte es sich um zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 15 bis 20 Jahren. Da eine Vielzahl von Verkehrsteilnehmern aufgrund der zirka einstündigen Protestaktion im Verkehrsstau feststeckte, erwartet jeden der Aktivisten eine Strafanzeige wegen Nötigung. Sie wurden nach den getroffenen Maßnahmen des Platzes verwiesen.