Das Müll bei Weitem nicht ein Problem von Dritte-Welt-Ländern ist, zeigt eine aktuelle Studie Preis- und Produktvergleichsportal billiger.de. Auch Deutschland besitzt ein weit verbreitetes Müllproblem. Dieses macht die Abhandlung im Müllvergleich unter 200 Städten deutlich. Mit an der Spitze der Müllhochburgen in Deutschland ist Bamberg!
Jeder Deutsche produziert 455 Kilo Müll im Jahr
Fakt ist: Die Deutschen gehören zu den Weltmeistern im Müllproduzieren. Jede Sekunde werden zwischen Flensburg und Garmisch allein 89 Einweg-Kaffee- beziehungsweise Softdrink-Becher weggeworfen. Jahr für Jahr wandern in Deutschland drei Milliarden Kaffeekapseln in die Mülltonnen. Dazu kommen Milliarden an Plastiktüten und sonstiger Unrat. Die Masse macht es dann: Jeder Deutsche produziert jährlich bis zu einer halben Tonne Müll, genaue gesagt nämlich im Schnitt 455 Kilogramm. Davon sind rund 188 Kilo Haus- und Sperrmüll. Der andere Teil sind wiederverwertbare Wertstoffe wie zum Beispiel Glas, Papier, Verpackungen und Bioabfall.
Die Hochburgen im Haus- und Sperrmüll: Bamberg (Platz 5) und Coburg (Platz 25) mit dabei
Die Studie kommt zu folgenden Erkenntnissen: Deutschlands schlimmste Hausmüllhochburg ist Bremerhaven. Dort wurden im Jahr 2015 fast 39.600 Tonnen Hausmüll im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Abfallentsorgung eingesammelt. Dies sind 347 Kilo Restmüll pro Einwohner. Dieses Ergebnis liegt 76 Prozent über dem Studiendurchschnitt der anderen 199 untersuchten Kommunen von 197 Kilo.
Bereits auf dem fünften Platz der Müllhochburgen liegt Bamberg. Die Domstadt kommt auf 318 Kilo Restmüll pro Einwohner. Dies sind 61 Prozent über dem Mittelwelt. Auch Coburg rangiert noch unter der Bezeichnung Müllhochberg. In der Vestestadt kommt jeder Einwohner im Durchschnitt auf 259 Kilo Restplatz. Die bedeutet Platz 25 im Ranking.
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Müllvermeider beim Restmüll: Hof fällt positiv auf
Die Studie zeigt auch, welche Städte sehr wenig Restmüll pro Kopf erzielen. Nach Erkenntnis der Studienmacher ist der Landkreis Konstanz mit nur 86 kg Haus- beziehungsweise Restmüll pro Kopf und Jahr die „Müllvermeider“-Hauptstadt Deutschlands. Damit liegt die Bodensee-Region 56 Prozent unter dem Städtevergleichs-Schnitt. Statistisch gesehen produziert hier jeder Einwohner nur 230 Gramm Hausmüll pro Tag. Im Vergleich: In Bremerhaven ist es mit einem Kilogramm pro Tag deutlich mehr!
Auch sehr gut vertreten bei den Müllvermeidern ist die Stadt Hof. Hier fallen "nur" 121 Kilogramm pro Einwohner an. Die Saalestadt liegt damit 39 Prozent unter dem deutschlandweiten Mittelwert und auf dem insgesamt 186. Platz der 200 untersuchten Städte.
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Gesamtmüll-Ranking: Bamberg und Hof in den Top 10
Nimmt man alle Haushaltsmüllarten zusammen, die durch die öffentlich-rechtliche Müllentsorgung abgefahren werden, steigen die Werte teilweise beträchtlich an. Dieses Ranking beinhaltet neben dem Haus- und Sperrmüll noch die organischen Abfälle und den Wertstoff-Müll. Mit sagenhaften 906 Kilo je Einwohner führt der Landkreis Trier-Saarburg das Ranking in der Gesamtmüll-Auswertung an. Die Stadt Hof liegt hier mit 650 Kilo auf dem 6. Platz, die Stadt Bamberg mit 614 Kilo gleich dahinter.
Aussagen zur Studie: Arme produzieren mehr Müll, aber...
Die erstellte Studie belegt, dass Arme mehr Müll produzieren. So gibt es laut den Erstellern einen statistischen Zusammenhang zwischen den Müllbergen je Bürger und der Armutsquote. Das Ausnahmen die Regel bestätigen, zeigt der Blick auf Bamberg. Hier beträgt die Armutsquote nur sieben Prozent. Im Produzieren von Hausmüll liegt die Stadt allerdings an der Spitze. Auch Coburg ist eine Ausnahme: Viel Hausmüll ist nämlich nicht unbedingt ein Problem von anonymen Großstädten. Dies zeigt die Vestestadt. Im Städte-Vergleich hat Coburg mit die wenigsten Einwohner, ist aber mit 259 Kilo Restmüll pro Kopf im Müllberg-Ranking weit mit vorn, wie die Zahlen zeigen.
Drei Milliarden Einweg-Kaffeebecher werden in Deutschland pro Jahr verkauft. Dies wird immer mehr zu einem Problem, denn in den meisten Fällen landen diese Becher im Anschluss im Müll. 40.000 Tonnen Kaffeebecher-Müll kommen somit jährlich zusammen. In den meisten Fällen bestehen die Becher aus Verbundstoffen, hergestellt aus einem eher minderwertigen Kunststoff sowie Papier. Ein sinnvolles Recycling ist hierbei so gut wie unmöglich.
Der Landkreis Kulmbach versucht jetzt, einen umweltfreundlicheren Weg in dieser Causa zu gehen, nämlich mit dem „Kulmbecher“! Christoph Röder blickt hinter diese röstfrische Idee, entwickelt von vier Schülern des MGF-Gymnasiums in Kulmbach sowie ihrem Lehrer.