Die Auswirkungen der derzeit milderen Temperaturen haben sich am vergangenen Wochenende an den Vogel-Futterstellen in den Gärten und auf den Balkons in Bayern bemerkbar gemacht: Die Teilnehmenden meldeten dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (kurz. LBV) weniger Vögel als in den Jahren zuvor, wie eine erste Zwischenbilanz zur 18. Stunde der Wintervögel in Bayern zeigt.
Der Haussperling wird am häufigsten beobachtet
Aufgrund der bereits länger anhaltenden milden Temperaturen finden derzeit viele Vögel genügend Nahrung in der Natur, da Samen und Früchte nicht von Eis und Schnee bedeckt sind. Sie kommen auch weniger zur Nahrungssuche in die Gärten und an die Futterstellen, da sie durch das warme Wetter bereits mit ihrem typischem Revierverhalten beginnen. Ein weiterer Grund sind die Auswirkungen des zurückliegenden Mastjahres bei Eichen, Buchen und Fichten. „Das beschert den Vögeln bis jetzt viel Futter in ihrem natürlichen Lebensraum und sie fliegen auf Nahrungssuche seltener in die Siedlungen. Vor allem Waldvogelarten wie Buchfink, Buntspecht und Kleiber, aber auch Eichelhäher und Gimpel profitieren von einem Überangebot an Samen im Wald und wurden daher seltener beobachtet als im Vorjahr“, so Angelika Nelson, LBV-Ornithologin.
Mit lediglich knapp 31 Vögeln pro Garten unterschreitet der diesjährige Durchschnitt den bisherigen historischen Tiefstwert der bürgerwissenschaftlichen Mitmachaktion aus dem Jahr 2021 sogar noch um einen Vogel. In der Rangfolge der am häufigsten beobachteten Wintervögel in Bayern liegt derzeit wie gewohnt der Haussperling (1.) deutlich vor der Kohlmeise (2.) und dem Feldsperling (3.).
Noch bis zum 16. Januar können Teilnehmende dem LBV ihre Beobachtungen vom Wochenende schriftlich oder online melden HIER melden.