Die Grabungsarbeiten auf der Staatsstraße ST2195 aufgrund der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Verschwinden einer jungen Frau vor über 30 Jahren sind abgeschlossen. Es wurden keine Leiche oder verfahrensrelevanten Gegenstände gefunden. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof werden weitergeführt.
Wurde Heike H. unter einer Straße vergraben?
Seit dem 4. November 1986 wird die 18-jährige Heike H. aus Naila vermisst. Trotz aller polizeilichen Ermittlungen bleibt die junge Frau bis heute verschwunden. Seit dem vergangenen Jahr arbeiten Beamte des Fachkommissariats der Kripo Hof in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft daran, den Fall aufzuklären. Hierbei ergaben sich Hinweise, dass die junge Frau möglicherweise nicht weit entfernt von ihrem damaligen Wohnort vergraben worden sein könnte. Zu dieser Zeit wurden dort eine Straße und ein Radweg gebaut.
Neue Ermittlungsmethoden im Einsatz
Neben den klassischen Ermittlungsmethoden gelang es den Polizisten, zusammen mit Wissenschaftlern, durch den mehrmaligen Einsatz verschiedener Geoprospektionsmethoden, insbesondere Bodenradar, eine Bodenanomalie im Bereich eines Straßenstücks der Staatsstraße bei Marxgrün festzustellen. Ein speziell für den Geruch alter Menschenknochen ausgebildeter Archäologiehund konnte zusammen mit seinem Führer im mehrmaligen Arbeitseinsatz schließlich die relevante Stelle auf wenige Meter eingrenzen. Aufgrund der gesamten Ermittlungserkenntnisse entschlossen sich die Kripobeamten und die Staatsanwaltschaft Hof, diesen Bereich der Staatsstraße ST2195 öffnen zu lassen.
Stundenlange Ausgrabungen
Am Samstag (29. September), ab den Morgenstunden, führten Mitarbeiter einer Fachfirma bis zum frühen Abend Grabungsarbeiten durch. Hierbei erhielten sie Unterstützung von Einsatzkräften des Technischen Hilfswerks Naila und Beamten des Operativen Ergänzungsdienstes Hof. Ein Wissenschaftler der Technischen Universität München und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Hof nahmen an dem Einsatz teil.
Grabungsarbeiten beendet
Die am Sonntagvormittag nochmals ausgeweiteten Grabungsarbeiten wurden gegen Mittag eingestellt. In der teilweise bis mehr als drei Meter tiefen Grube mit einer Breite von mindestens fünf Metern, konnten jedoch keine Besonderheiten festgestellt und keine Gegenstände gefunden werden.
Anomalie stellt sich als Betonstück heraus
Bei der durch den Einsatz des Bodenradars angezeigten Bodenanomalie handelte es sich um ein Betonstück mit einer Länge von 2,30 Meter, einer Breite von bis zu 60 Zentimetern und zirka 40 Zentimetern Tiefe. Angestellte der Baufirma und Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks trugen den gesamten Betonblock, der seitlich an ein Abwasserrohr anschloss, Stück für Stück ab.
Weitere Ermittlungen
Im Rahmen einer Nachbetrachtung, zusammen mit den Sachverständigen, unter anderem dem Führer des Archäologiehundes, werden die Ergebnisse der Grabungsarbeiten erörtert werden. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof werden fortgeführt.