Im Laufe des Montags (07. Februar) kam es oberfrankenweit erneut zu einem vermehrten Aufkommen betrügerischer Anrufe. In einem Fall aus dem Bamberger Landkreis erbeuteten die Schwindler mit der Masche „falscher Polizeibeamter“ Bargeld von einer Rentnerin. Die Kriminalpolizei Bamberg sucht Zeugen.
Betrüger rufen am Morgen an
In den Morgenstunden erhielt die Bischbergerin einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung stellte sich eine „Kommissarin der Polizeiinspektion Bamberg-Stadt“ vor und berichtete von einem tragischen Verkehrsunfall, den die Enkelin der Frau verursacht haben soll. Um eine Haftstrafe zu vermeiden, sei eine hohe Kautionszahlung notwendig. Mit derartigen fingierten Geschichten überrumpelten vermeintliche Amtsträger in der Vergangenheit wiederholt ihre Betrugsopfer. Sie gehen dabei äußerst professionell vor und setzen die meist älteren Frauen und Männer mit geschickter Gesprächsführung permanent unter Druck und halten sie, teils über Stunden, am Telefon.
Täter lassen nicht locker
In den Gesprächen passen sie die Legenden den Begebenheiten an und wechseln sogar im Gesprächsverlauf die Bezugspersonen. So ist es nicht unüblich, dass tatsächlich eine weinende Frau die „inhaftierte Enkelin“ spielt. Schnell wird deren Aussage durch einen anwesenden Staatsanwalt untermauert und durch Zeitdruck weiter Stress auf die meist hilflosen und alleinwohnenden Geschädigten ausgeübt. Was ist in allen Fällen gleich? Unbekannte, die sich als Personen einer öffentlichen Stelle ausgeben, fordern von Rentnerinnen und Rentnern Geld aufgrund einer vermeintlichen Notsituation von Familienangehörigen.
Kaution in Deutschland nicht üblich
Oft fällt der Begriff „Kaution“, der in Deutschland, insbesondere bei Verkehrsunfällen und anders als im europäischen Ausland, in der Regel keine Anwendung findet. Die Polizei oder auch die Staatsanwaltschaft fordert niemals Geld oder Wertgegenstände am Telefon!
Bischbergerin übergibt hohe Bargeldsumme
Die hilfsbereite Bischbergerin saß der falschen Kommissarin und deren überzeugenden Argumenten jedoch auf. Sie folgte den Anweisungen und hob in ihrer Hausbank im Bamberger Stadtteil Gaustadt eine hohe Bargeldsumme ab. Anschließend fuhr sie zurück zu ihrer Wohnadresse und übergab schließlich, gegen 15:40 Uhr, das Geld in niedriger fünfstelliger Höhe an eine unbekannte Abholerin.
Beschreibung der Frau
Die Kriminalpolizei Bamberg übernahm die weiteren Ermittlungen in dem Betrugsfall.
Bitte um Hinweise aus der Bevölkerung
Zeugen werden gebeten sich unter der Telefonnummer 0951/9129-491 bei der Kriminalpolizei Bamberg zu melden.