Bayern hat eine lange und enge Beziehung zu Fleisch und Wurst, die tief in der Kultur und Tradition des Freistaats verwurzelt ist. Gerichte wie Schweinshaxe, Bratwurst oder Fleisch- beziehungsweise Leberkäse sind feste Bestandteile der bayerischen Küche und repräsentieren die herzhafte und bodenständige Art zu essen, die in Bayern geschätzt wird. Fleisch und Wurst sind somit integrale Bestandteile der bayerischen Identität und Lebensart. Hierfür ist das Metzgerhandwerk ein elementarer Bestandteil. Ernährungsministerin Michaela Kaniber zeichnete heuer wieder die zehn besten Metzgereien Bayerns mit dem Staatsehrenpreis für das bayerische Metzgerhandwerk aus. Auch zwei Betriebe aus Oberfranken sind unter den Geehrten.
Ehrung findet zum zwölften Mal statt
Bereits zum zwölften Mal wurde der Bayerische Staatsehrenpreis für das Metzgerhandwerk in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk verliehen. Grundlage für die Auswahl sind die Ergebnisse des sogenannten "MetzgerCups" der vergangenen fünf Jahre. Dieser stellt eine jährliche freiwillige Qualitätsprüfung dar. Dafür kann jeder Metzger aus dem Freistaat ausgewählte Wurst- und Fleischwaren anmelden. Erfahrene Fleischermeister, Veterinäre und Fleischtechniker bewerten die Proben sensorisch und optisch. Insgesamt hatten sich 162 Betriebe und vier Berufsschulen für die Teilnahme qualifiziert. Die Medaillen und Urkunden wurden bei einem Festakt im historischen Hubertussaal in Schloss Nymphenburg überreicht. Die Ministerin dazu:
Der Preis ist eine verdiente Anerkennung für Ihre langjährige, handwerkliche Spitzenleistung. Sie haben eindrucksvoll bewiesen, dass Sie zu den allerbesten Ihres Fachs gehören. Nur durch fachmännisches Know-how, handwerkliches Können und Präzision ist es möglich, ein solch hohes Qualitätsniveau zu erreichen und zu halten. Darauf können Sie stolz sein!
(Michaela Kaniber, bayerische Ernährungsministerin)
Top Ten mit zwei oberfränkischen Metzgereien
In den ausgezeichneten Metzgereien finden sich auch zwei Betriebe aus Oberfranken wieder. Geehrt wurden die Metzgerei Theodor Luther GmbH aus Neustadt bei Coburg (Landkreis Coburg) und die Metzgerei Mantel GmbH aus Marktzeuln-Zettlitz (Landkreis Lichtenfels). Die weiteren acht Preisträger sind:
Nachwuchspreis erstmals vergeben
Da die Nachwuchsförderung ein zentraler Baustein ist, um die Zukunft des Metzgerhandwerks in Bayern nachhaltig zu sichern, wurde 2024 erstmals ein Nachwuchspreis unter den teilnehmenden Berufsschulen vergeben. Hier wurde die Klasse 11/12 im Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft der Staatlichen Berufsschule Rosenheim mit einer Urkunde geehrt.
Hintergrund: Metzgerhandwerk in Bayern
Das bayerische Metzgerhandwerk nimmt im Freistaat eine herausragende Stellung ein: Jeder vierte deutsche Fleischerhandwerksbetrieb arbeitet und bildet in Bayern aus. Mit 2.833 handwerklichen Metzgereien, rund 38.000 Beschäftigten und 34 stationären Verkaufsstellen pro 100.000 Einwohner zählen die Metzger mit den bayerischen Bäckern zu den größten Branchen des Ernährungshandwerks im Freistaat. Das Landwirtschaftsministerium unterstützt das Metzgerhandwerk mit zahlreichen Maßnahmen: Die Palette reicht von Förderprogrammen wie der "Marktstrukturförderung" und der Stärkung der "Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse" bis hin zur gemeinsamen Imagewerbung der bayerischen Ernährungshandwerker, um mehr Auszubildende zu gewinnen.