Der Besitz von maximal 25 Gramm Cannabis soll straffrei werden. Zudem soll der private Anbau von drei Pflanzen erlaubt sein. In sogenannten "Cannabis Social Clubs" soll die Abgabe der Droge ermöglicht werden. Diese Clubs dürfen ihre Vereinsmitglieder privat versorgen. Dabei sei die Abgabe von maximal 50 Gramm Cannabis pro Monat an Erwachsene erlaubt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) möchte die Legalisierung von Cannabis für Erwachsene schrittweise durchsetzen. Gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) stellte er die neuen Pläne vor - in abgespeckter Form als ursprünglich angekündigt. TVO interessiert in diesem Zusammenhang, sind Sie für oder gegen eine Cannabis-Legalisierung für Erwachsene? Stimmen Sie unten bei der TVO-Umfrage ab.
Verkauf von Cannabis in lizenzierten Geschäften erstmal vom Tisch
Lauterbach kündigte ein Zwei-Säulen-Modell an. Bei der ersten Säule gehe es darum, Cannabis nicht mehr zu verbieten. Das Ziel sei es, den Schwarzmarkt zu bekämpfen und damit den Einstieg in stärkere Drogen zu verhindern. Die zweite Säule solle später den Verkauf von Cannabis in lizenzierten Geschäften ermöglichen. Der Verkauf soll nur in Modellregionen stattfinden und wird wissenschaftlich begleitet. Die zweite Säule wird jedoch erst später umgesetzt.
Gegner warnen vor gesundheitlichen Gefahren bei Jugendlichen
Die Opposition kritisiert die Pläne der Ampel-Koalition und verweist auf Gesundheitsrisiken. Auch Mediziner lehnen die Cannabis-Legalisierung von Lauterbach ab und warnen vor gesundheitlichen Folgen - insbesondere bei Jugendlichen. Die Erfahrungen mit Alkohol würden zeigen, dass es für Jugendliche kein Problem sei, an legale Drogen heranzukommen. Die Gefahren seien bei regelmäßigem Konsum eindeutig: eingeschränkte Aufmerksamkeit, Denkleistung, Intelligenz sowie soziale Kompetenz, so der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Rodeck, gegenüber der „Rheinischen Post“.
Hinweis: Durch Dezimalstellen können bei der Auswertung der Umfrage Rundungswerte entstehen.