UPDATE (Freitag, 28. Juni / 11:36 Uhr):
Lokal kam es auch im nördlichen Hofer Land am Donnerstag zu einem Unwetterereignis. So wurde das Gebiet von Töpen von einem heftigen Gewitter mit Starkregen heimgesucht, das zu erheblichen Beeinträchtigungen führte. Innerhalb kürzester Zeit verwandelten sich Straßen und Wege in reißende Flüsse. Das Wasser, gemischt mit Schlamm und Geröll, floss ungehindert über die Wege und verursachte Verkehrsbehinderungen. Einige Straßenabschnitte waren schwer passierbar, da das Wasser die Fahrbahnen überflutete.
Die örtliche Feuerwehr rückte aus, um der Situation Herr zu werden. Die Feuerwehrleute waren im Dauereinsatz, um das Wasser abzupumpen und die Straßen von Schlamm und Geröll zu befreien. Die Aufräumarbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin.
UPDATE (Freitag, 28. Juni / 10:10 Uhr):
Wie der Kreisfeuerwehrverband Wunsiedel am Freitagmorgen mitteilte, wurden am Donnerstag im Bereich Arzberg, Schlottenhof, Oschwitz und Schirnding mehrere Straßen überflutet. Zudem liefen Keller verschiedener Anwesen voll. Auch in der Umgebung von Schönwald und Marktleuthen sowie in weiteren Teilen des Landkreises kam es zu vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen.
Im Zufahrtsbereich zur A93 blieb ein Fahrzeug in einer überfluteten Unterführung stecken. Der Fahrzeugführer war in seinem PKW eingeschlossen und musste von der Feuerwehr befreit werden. Auch in Schönwald fuhr sich ein Fahrzeug in einem überfluteten Unterführungsbereich fest. Trotz der zahlreichen Einsatzstellen wurde laut Feuerwehr niemand ernsthaft verletzt.
ERSTMELDUNG (Donnerstag, 27. Juni / 15:47 Uhr):
Unwetteralarm in Hochfranken
Für den heutigen Donnerstag (27. Juni) warnen die Wetterdienste seit dem Morgen vor schweren Gewittern. Auf tvo.de gab es dazu am Vormittag auch eine Unwetterwarnung, die weiterhin aktiv ist. Im Landkreis Hof kam es am Nachmittag zu einem Gewitter mit Starkregen. Hinzukamen starke Sturmböen. So kam es in Töpen zu überfluteten Straßen. Die Feuerwehr musste ausrücken.
Weitere noch unbestätigte Ereignisse:
Tornado gesichtet? Zwei Fotos zeigen eine mögliche Trichterwolke bei Marktredwitz
Wie das Facebook-Portal "Stormchasing Oberfranken - Dem Unwetter auf der Spur" am Nachmittag mitteilte, war am frühen Nachmittag bei Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) eine sogenannte Trichterwolke (engl.: funnel cloud, Anm. d. Redaktion) zu sehen. Ob es zu einem Bodenkontakt, und damit zu einem Tornado kam, lässt sich aktuell nicht beantworten oder bestätigen. Da die Trichterwolke nur kurzlebig war, gehen die Sturmjäger aktuell davon aus, dass es keinen Bodenkontakt gab.
Laut den Wetterexperten muss der Trichter nicht bis zum Boden sichtbar sein, damit man von einem Tornado sprechen kann, da dies nur der durch Kondensation sichtbar gewordene Teil des Luftwirbels ist. Der Wirbel an sich kann aber längst, oft zunächst unbemerkt, den Boden erreicht haben, was sich dann nur durch Auswirkungen am Boden zeigt - in etwa während der Beobachtung aufgewirbelter Dreck oder im Nachhinein durch zuordenbare Schäden. Auch sind die Dimensionen einer Trichterwolke nichtssagend im Hinblick auf die Stärke des möglichen Tornados. Die Trichterwolke wurde dem Portal tornadoliste.de gemeldet. Der Vorfall wird dann genauer geprüft und untersucht.
Tornado der Stärke "F0/T1" im Mai 2019 bei Wirsberg (Landkreis Kulmbach)
Erfahrene Sturmjäger aus Oberfranken sichteten im Mai 2019 zwischen den Ortschaften Wirsberg und Neuenmarkt (Landkreis Kulmbach) eine Trichterwolke. Vor Ort wurden Schäden am Boden entdeckt. In einem Feld - westlich der Bundesstraße B303 - fand man eindeutige Spuren, die auf einen Bodenkontakt und somit damals auf einen Tornado schließen ließen. Laut Augenzeugen war die vorgefundene "Schneise" damals bis zu 100 Meter breit.
Diese setzte sich aus kleineren Spuren zusammen. (Siehe unten: Bildergalerie) Das Wetterphänomen hinterließ die ersten Hinweise am Nordrand des Feldes, wo die Spur am eindeutigsten zu erkennen war. Am Südrand des Feldes gab es die letzten nachweisbaren Schäden. Auf dem angrenzenden Nachbarfeld - durch einen Feldweg getrennt - konnte man zudem an zwei bis drei Stellen an der Feldkante noch leicht eingedrückte Halme erkennen. Der Tornado beschränkte sich laut Expertenmeinung also mehr oder weniger auf dieses eine Feld. Im weiteren Verlauf wurden keine weiteren Schäden mehr nachgewiesen. In Absprache mit Experten der "Tornado Arbeitsgruppe Deutschland" schätzte man ein, dass es sich um einen Tornado der Stärke "F0/T1" handelte.