Das Wort „Urigeln“ ist das Oberfränkische Wort des Jahres 2017. Das Wort beschreibt das kribbelnde Gefühl, wenn kalte Hände oder Füße in der Wärme langsam wieder auftauen. Dieser alte, in Oberfranken fast vergessene Begriff, wurde durch die Krönung zum Wort des Jahres jetzt wieder in Erinnerung gerufen.
Rund 1.200 Wörter standen zur Auswahl
1.198 Wörter standen in diesem Jahr zur Wahl. Neben den typischen Einsendungen wie dem Füllwort „fei“, das mit Abstand am meisten genannt wurde, erreichten die KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken heuer auch viele zeitgenössische Wortschöpfungen wie „Schummelrädla“ (E-Bike) oder die Umschreibung „Stinkschesn“ für den Dieselskandal.
"Urigeln" kaum noch im Sprachgebrauch zu finden
Das nun gekrönte Wort „Urigeln" ist ein sehr alter Begriff, der heutzutage kaum mehr im Sprachgebrauch verwendet wird. Laut Jury und dem Bezirkstagspräsident Günther Denzler gibt es keine hochdeutsche Entsprechung dafür. Deshalb sei dieses Wort von besonders großem Interesse, nicht in Vergessenheit zu geraten. Laut Dr. Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen besteht ein Zusammenhang zwischen "Urigeln" und dem lateinischen Wort "cornu" (lat. Horn), das sich über das althochdeutsche Wort "Hornung" für den Monat Februar auch im Sprachgebrauch in der oberfränkischen Region festgesetzt hat.
„A weng weng“ war der Begriff im Jahr 2016
2015 wurde erstmals das „Oberfränkische Wort des Jahres“ gekürt. Das Wort - so die Vorgaben - soll den heimischen Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen
2015: "Wischkästla"
2016: "A weng weng"