In der kommenden Woche startet für das NATO-Manöver „DEFENDER 2020“ die größte Verlegung von US-Truppen nach Europa seit 25 Jahren. Die Militärkonvois mit allein rund 30.000 US-Soldatinnen und Soldaten machen sich dann auf den Weg nach Polen und in das Baltikum. Die Militärübung hat auch Auswirkungen auf Oberfranken, denn zahlreiche Militärfahrzeuge werden für ihren Weg nach Osteuropa auch durch Oberfranken fahren.
Militärübung mit insgesamt 37.000 Militärkräften
Mit der amerikanischen Übung, an der 18 NATO-Partnerländer teilnehmen, soll die schnelle Verlegbarkeit größerer Truppenteile über den
Atlantik geübt werden. „DEFENDER 2020“ soll als strategischer Test für das Militär gelten, um zu sehen, wie man im Krisenfall bestmöglich reagieren kann. Insgesamt werden an der Übung rund 37.000 Personen beteiligt sein.
Deutschland dient als logistische Drehscheibe für die Truppenverlegung
Bei der Verlegung der Militärkräfte aus den USA nach Osteuropa wird Deutschland in der Mitte Europas als logistische Drehscheibe dienen. Die US-Streitkräfte werden einen Großteil der Verlegung ihrer Fahrzeuge, Geräte und Ausrüstung selbst organisieren. In Deutschland werden sie durch die Streitkräftebasis unterstützt. Die Rotation der Truppen, die fünfmal so groß ist wie üblich, beginnt Ende Januar. Der Hauptzeitraum der Verlegung der US-Truppen liegt zwischen Ende Februar und Mai. In diesem Monat soll dann auch der Rücktransport beginnen und bis einschließlich Juli abgeschlossen sein.
Oberfränkische Autobahnen von der Verlegung betroffen
Material (circa 20.000 Stück Frachtgut) und Militärpersonal aus den USA kommen mit Schiffen und Flugzeugen in den Niederlanden, in Belgien, Frankreich und Deutschland an. Anschließend wird es per Schiene und Straße weiter in Richtung Polen und Baltikum gehen. Die Konvoi-Routen weisen eine Wegstrecke von rund 4.000 Kilometern auf. Betroffen dabei werden auch die Autobahnen (A9, A72 und A93) in den Landkreis Hof und Wunsiedel sein. Dies teile Hans-Peter Friedrich (MdB, CSU) mit. Die Mehrheit der Konvois soll in den Nachtstunden unterwegs sein, um die Beeinträchtigungen für andere Verkehrsteilnehmer möglichst gering zu halten. Mögliche Behinderungen durch die Militärtransporte werden von Seiten der Polizei rechtzeitig veröffentlicht, sodass sich die Bevölkerung darauf einstellen kann.