Mo, 21.02.2022 , 18:55 Uhr

Oberfranken

Verkehrsunfallstatistik 2021: Über 29.000 Unfälle auf den Straßen von Oberfranken

25 Tote im Straßenverkehr des letzten Jahres

Die Polizei in Oberfranken registrierte im Jahr 2021 insgesamt 29.381 Verkehrsunfälle und somit einen Anstieg um über sieben Prozent. Im Jahr 2020 kam es zu 27.445 Unfällen. 25 Personen starben 2021 an den Folgen eines Unfalls im Straßenverkehr. Die Zahl sank um zehn Todesopfer. Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen verringerte sich im Vergleich zu 2020 von 3.439 auf 3.366. Zu Schaden kamen dabei 4.267 (Vorjahr: 4.281) Personen. 828 Personen erlitten schwere Verletzungen. Ein Rückgang um 14 Fälle. Verkehrsunfälle mit Sachschaden, die ein Bußgeld nach sich zogen, erhöhten sich auf 8.552 an (2020: 7.614). Ähnlich verhielt es sich bei Kleinunfällen mit Blechschaden. Auch hier wurde ein Anstieg dokumentiert, von 16.392 auf 17.463.

Rad-Unfälle rückläufig

Die Elektromobilität boomt. Insbesondere die Nutzung von Pedelecs stieg im vergangenen Jahr weiter enorm an. Der Trend des Anstiegs der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrrad- oder Pedelec-Fahrenden wurde allerdings gebrochen und lag 2021 unter dem Wert von 2018. Die oberfränkische Polizei registrierte 1.048 Unfälle (2020: 1.196). 249 Unfälle davon ereigneten sich mit Pedelecs. Ein Plus von 18 Unfällen. Bei den herkömmlichen Rad-Unfällen ging die Zahl um 16,4 Prozent auf 812 Fälle zurück. Zwei Radunfälle endeten tödlich. Beide Getötete trugen während des Unfalls keinen Helm. Schwere Verletzungen erlitten 248 (Vorjahr: 274) Personen, wobei auch hier mehr als die Hälfte der Verunfallten keinen Helm nutzte.

Motorräder: Weniger Unfälle, mehr Tote

Vergangenes Jahr ereigneten sich in Oberfranken erneut deutlich weniger Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern. Insgesamt kam es in diesem Bereich zu 552 Unfällen. 2020 waren es noch 608. Anders bei den Getöteten: 2020 erlagen sechs der Fahrerinnen und Fahrer ihren schweren Unfallverletzungen. 2021 waren es acht Personen. 490 Verunfallte erlitten hierbei Verletzungen. Ein Jahr zuvor gab es 550 Verletzte. 321 der Unfälle wurden von den Fahrenden selbst verursacht.

Unfälle unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol

Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol blieben auch 2021 konstant hoch. 2021 zählte die Polizei in Oberfranken 408 Fälle, im Jahr zuvor 373 und 2019 – vor der Corona-Pandemie – 431 an der Zahl. 235 Personen erlitten hierbei Verletzungen (2020: 198). Auffällig war der hohe Anteil der Alkoholunfälle mit Radfahrenden (siehe Link zur Statistik). Auch bei einem der beiden alkoholbedingten Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang (2020: 2), war ein Radfahrer betroffen. Im Juli 2021 verunglückte ein 49-jähriger Pedelec-Fahrer auf einem Waldweg in Forchheim. Die Zahl der Unfälle unter Drogeneinfluss sank unter das Level von 2019. Im Vergleich zum Jahr 2020 stiegen sie aber auf 48 an (2020: 38). Dabei erlitten 24 Personen Verletzungen (2020: 17).

Unfallursache: Überhöhte Geschwindigkeit

Wie in den Vorjahren war auch 2021 überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer eins für schwere und tödliche Verkehrsunfälle. Die Anzahl dieser Unfälle stieg um über 40 Prozent auf 1.912 an (2020: 1.334). Dabei wurden fünf Personen getötet (2020: 9). 778 Verunfallte erlitten Verletzungen (2020: 721). Weitere Hauptunfallursachen für schwere Unfälle waren neben einer falschen Straßenbenutzung und dem Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes, das Missachten der Vorfahrt.

Unfälle mit Fußgängern

288 Unfälle, ein Rückgang von über zehn Prozent, registrierte die oberfränkische Polizei bei Kollisionen, an denen Fußgängerinnen und Fußgänger beteiligt waren (2020: 322). 103 der Unfälle wurden durch diese selbst verursacht (2020: 111). Fünf Fußgängerinnen und Fußgänger starben (2020: 4). 222 (2020: 225) Personen erlitten Verletzungen.

Kinder im Straßenverkehr und Schulwegunfälle

Erfreulich war 2021 der Rückgang um über zehn Prozent auf 208 Unfälle, bei denen Kinder im Straßenverkehr verwickelt waren (2020: 232). Glücklicherweise kam kein Kind ums Leben. 218 Kinder (2020: 230) erlitten Verletzungen. Mit 33 Schulwegunfällen verzeichnete die Statistik 2021 einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2020: 27). Hierbei erlitten 39 Schülerinnen und Schüler Verletzungen (2020: 29).

Unfälle mit Fahranfängern (18- bis 24-Jährige)

Bei den Fahranfängern ereigneten sich im vergangenen Jahr 2.557 Verkehrsunfälle (2020: 2.276). 2021 starben hierbei zwei Personen. Ein Jahr zuvor waren es fünf Todesopfer. 646 wurden verletzt (2020: 595).

Senioren (ab 65 Jahre)

In Bezug auf Unfälle mit Senioren registrierte die Polizei ebenso einen leichten Anstieg. Während 2020 noch 2.330 Personen ab 65 Jahren in Unfälle verwickelt waren, stieg deren Beteiligung 2021 auf 2.405 an. In 1.590 Fällen wurde diese Altersgruppe als Verursacher geführt (2020: 1.572). Die Anzahl der getöteten Senioren sank von zehn auf acht Fälle. Mit 545 stieg die Anzahl der Verletzten ab 65 Jahren (2020: 503) um rund 8,4 Prozent.

Verkehrsunfälle im Bereich Schwerverkehr

Unfälle, an denen Lastwagen beteiligt waren, lagen mit 1.742 auf dem Niveau von vor der Pandemie (2020: 1.419 / 2019: 1.731). Ein Lastwagen-Insasse kam hierbei ums Leben (2020: 3). 75 Personen erlitten Verletzungen (2020: 68).

 

Oberfranken Polizei Statistik Unfall

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