Di, 16.07.2024 , 16:33 Uhr

Landkreis Wunsiedel

Vorschlag aus München: Luisenburg soll Nationales Naturmonument werden

Ministerrat bringt Ausweisungsverfahren auf den Weg

Bayern soll ein neues Nationales Naturmonument bekommen: Die Luisenburg in Wunsiedel. Der Ministerrat brachte am Dienstag (16. Juli) ein entsprechendes Ausweisungsverfahren auf den Weg gebracht und greift damit eine regionale Initiative auf, so die Staatskanzlei in ihrer Mitteilung.

Größtes Felsenlabyrinth in Europa

Die Luisenburg ist Europas größtes Felsenlabyrinth. Seine rund 300 Millionen Jahre alten Granitfelsbildungen sind erdgeschichtlich von herausragender Bedeutung und erhielten durch Verwitterungs- und Erosionsprozesse ihr unverwechselbares Aussehen, wodurch sich die Luisenburg als einzigartiges Monument präsentiert.

Luisenburg auch kulturell von nationaler Bedeutung

Die Luisenburg weist seit mehreren Jahrhunderten eine herausragende, national einzigartige kulturhistorische Entwicklung auf. Im Randbereich der Luisenburg entstand Ende des 18. Jahrhunderts ein Landschaftsgarten, und es wurde die erste Freilichtbühne Deutschlands eingerichtet, so dass das gesamte Areal kulturhistorisch für die Verbindung von urwüchsiger Naturlandschaft und Kultur steht. Die nationale Bedeutung spiegelt sich beispielsweise auch in den hohen Besucherzahlen von über 100.000 pro Jahr wider. Im Freilichttheater finden alljährlich die Luisenburg-Festspiele statt.

Ältestes Naturschutzgebiet Oberfrankens

Das Gebiet hat daneben eine hohe naturschutzfachliche Wertigkeit. Es handelt sich um das älteste Naturschutzgebiet Oberfrankens, das gleichzeitig beispielsweise auch ein Natura 2000-Gebiet ist und im Herzen des Naturparks Fichtelgebirge liegt. Die lebensraumtypische Biodiversität ist insbesondere durch typische Arten wie Sperlingskauz, Schwarzspecht, Uhu, Kreuzotter, Gartenschläfer oder auch bemerkenswerte Moose, vor allem das Leuchtmoos, gekennzeichnet.

Zeitrahmen des Ausweisungsverfahrens beträgt 1,5 Jahre

Die Ausweisung von Nationalen Naturmonumenten erfolgt durch Verordnung der Staatsregierung. Sie sind rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Die Ausweisung erfolgt in einem transparenten Verfahren unter der Einbeziehung der Regierung von Oberfranken und der Beteiligten vor Ort. Für das Ausweisungsverfahren ist ein Zeitrahmen von rund eineinhalb Jahren vorgesehen, während dem auch der genaue Gebietsumgriff des Nationalen Naturmonuments Luisenburg in Wunsiedel festgelegt werden wird, so die Staatskanzlei am Dienstag. In Bayern gibt es mit der Weltenburger Enge bislang ein Nationales Naturmonument.

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