Die IG Metall setzte am Dienstag (08. November) mit zahlreichen Warnstreiks in ganz Bayern den Druck auf die Arbeitgeber fort. In 34 Betrieben legten erneut Tausende Beschäftigte die Arbeit vorübergehend nieder. Wir berichteten! Die Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Lohn für den Sektor. Auch in Oberfranken kam es zu Arbeitskämpfen, unter anderem in Scheßlitz (Landkreis Bamberg) bei Albéa.
„Die Inflation frisst unser Einkommen auf“
Beim Tubenhersteller Albéa in Scheßlitz wurde bei der Früh- sowie die Normalschicht zum Warnstreik aufgerufen. Die Frühschicht legte die Arbeit komplett nieder. Mit den erneuten Warnstreiks will die Gewerkschaft im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde, die am Dienstagnachmittag in München stattfindet, ein deutliches Zeichen setzen. Bei einer Kundgebung vor dem Werkstor äußerte sich der Betriebsratsvorsitzende Thorsten Barth:
Die Inflation frisst unser Einkommen auf. Wir brauchen jetzt eine kräftige Entgelterhöhung, die haben wir
uns verdient und die Firma macht genug Gewinn, um das zu finanzieren!(Thorsten Barth, Betriebsratsvorsitzender bei Albéa in Scheßlitz)
„Deutliches Zeichen in Richtung München“
IG Metall-Gewerkschaftssekretärin und Betriebsbetreuerin Kristin Dittmar sieht eine Entgelt-Erhöhung von 8 Prozent als finanzierbar für die Unternehmen an. Dittmar zum heutigen Warnstreik: „Damit senden wir ein deutliches Zeichen nach München“.
IG Metall Bamberg zieht bislang ein positives Fazit des Arbeitskampfes
Die IG Metall Bamberg zog ein positives Fazit aus den seit 29. Oktober laufenden Warnstreiks: „Die Beteiligung ist extrem gut. Man merkt, dass die Beschäftigten voll und ganz hinter der IG Metall und unserer Forderung nach 8 Prozent mehr Entgelt stehen.“ Die Gewerkschaft kündigte an, dass der Druck auf die Arbeitgeber auch noch erhöht werden könnte. „Wir erwarten jetzt endlich ein vernünftiges Angebot“, sagte Martin Feder, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bamberg. Laut IG Metall Bayern beteiligten sich in Scheßlitz 150 Beschäftigte an dem Warnstreik. In Coburg bei Waldrich waren es 255, bei ZF in Bayreuth / Wolfsbach waren es 120 und bei SDW/RW in Röslau kamen 110 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusammen.