Der Streit um die GEMA-Rechnung ist nun beigelegt. Die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) haben sich geeinigt. Beide Seiten verständigen sich auf einen Betrag, der deutlich unter den ursprünglichen GEMA-Forderungen liegt. Wie TVO mehrmals berichtete, ging es um eine Nachzahlung von knapp 40.000 Euro für gespielte Weihnachtsmusik auf dem Christkindlesmarktes im Jahr 2022.
Kulanzregelung wird auch dieses Jahr gelten
Die Rechnung für die Stadt beträgt nun 6.645 Euro. Rund 33.000 Euro weniger als ursprünglich von der GEMA gefordert. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 betrug das musikalische Rahmenprogramm nur 493 Euro. Die Preiserhöhung lag somit bei 8000 Prozent. Wie es offiziell von der Stadt weiter heißt, sicherte die GEMA auch zu, dass die für den Christkindlesmarkt 2022 gewährte Kulanzregelung auch für die diesjährige Weihnachtsmarktsaison gelten werde.
Neues Verhandlungsergebnis gilt nur für die Jahre 2022 und 2023
Bayreuth war mit seinem Weihnachtsmarkt nicht der einzige Fall, bei dem die von der GEMA eingeführte neue Tarifstruktur zu großen Verwerfungen führte. Beim Deutschen Städtetag gingen in den vergangenen Monaten zahlreiche Berichte aus anderen Städten ein, die ebenfalls deutlich erhöhte Forderungen für regelmäßig stattfindende Märkte meldeten. Der Deutsche Städtetag suchte daraufhin das Gespräch mit den Verantwortlichen der GEMA. Das neue Verhandlungsergebnis soll nur für die Jahre 2022 und 2023 gelten. Um die Weihnachtsmärkte dauerhaft zu erhalten, bedarf es weiterer Gespräche.
Stadt muss weitgehend auf nicht GEMA-pflichtige Musik zurückgreifen
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zeigt sich zufrieden mit dem Kompromiss: "Die Beharrlichkeit der Stadt in diesem Fall hat sich ausgezahlt.“ Bayreuths Rechtsreferent und Berufsmäßiger Stadtrat Ulrich Pfeifer weist ergänzend darauf hin, dass die Stadt mit Blick auf den diesjährigen Weihnachtsmarkt verlässlich kalkulieren könne: „Wir wissen jetzt, was und wie berechnet wird und können an den entsprechenden Stellschrauben justieren, um die finanzielle Belastung, die auf die Stadt mit der musikalischen Umrahmung des Christkindlesmarktes zukommt, in einem vertretbaren Rahmen zu halten." Konkret bedeutet dies, dass die Stadt beim Christkindlesmarkt 2023 weitgehend auf nicht GEMA-pflichtiges Liedgut zurückgreifen wird, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.
Der Christkindlesmarkt 2023 wird am 27. November eröffnet.