Am Montagabend (26. August) löste laut den Ermittlungen der Polizei mutmaßlich eine 380KV Freileitung einen größeren Wald- und Flächenbrand bei Schwarzenbach an der Saale (Landkreis Hof) aus. In dem Waldgebiet im Bereich Hallerstein breiteten sich die Flammen punktuell auf einer Fläche von 600 x 100 Metern aus.
Brandorte nur zehn Kilometer auseinander
Bereits am Freitag (23. August) gab es einen ähnlichen Brand bei Marktleuthen (Landkreis Wunsiedel). Beide Brandorte liegen Luftlinie nur rund zehn Kilometer auseinander. Wie unter anderem auf Google Maps zu sehen ist, verläuft mutmaßlich die gleiche Stromtrasse an beiden Feuerstellen entlang.
Feuer in einem Waldstück, unweit einer Baustelle für eine Hochspannungsleitung
Am Freitagabend kam es unweit des Marktleuthener Ortsteils Leuthenforst zu dem Feuer. Ein 37-jähriger Leuthenforster bemerkte daheim einen lauten Knall und sah im Anschluss einen Feuerschein in seinem angrenzenden Wald. Dort befindet sich laut der Polizeiinspektion Wunsiedel zurzeit eine Baustelle für eine Hochspannungsleitung. Die Drähte hingen offenbar nur etwa einen Meter von mehreren Fichtenspitzen entfernt.
Lichtbogen könnten Bäume in Brand gesetzt haben
Aufgrund der Gesamtumstände geht die Polizei von einem Lichtbogen aus, der auf einer Fläche von etwa 10 Quadratmetern fünf Fichten in Brand setzte. Die Feuerwehren Marktleuthen und Großwendern konnten die Brandstelle schnell ablöschen. Personen kamen nicht zu Schaden.
Hofer Landrat Oliver Bär fordert Aufklärung vom Netzbetreiber
In einem Statement des Hofer Landrates Oliver Bär heißt es, dass der Netzbetreiber dem Landkreis mitgeteilt hat, an der Aufklärung der Brände mitzuarbeiten.
Wir erwarten - und Tennet hat uns zugesagt -, dass – nachdem im Nachbarlandkreis vor kurzer Zeit ein vergleichbares Ereignis stattgefunden hat - Tennet umfassende Untersuchungen durchführt, um die genaue Brandursache ausfindig zu machen und so Gefahren für die Zukunft abzuwehren und ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu gewährleisten.
(Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof)
Weiterhin bedankte sich Bär bei allen Einsatzkräften vor Ort, die 24 Stunden lang verhinderten, dass sich der Brand ausbreitet.
Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei über 250 Feuerwehrkameradinnen und –kameraden, die dort ehrenamtlich ihren Dienst geleistet haben, und natürlich auch bei allen anderen Einsatzkräften. Insbesondere der Einsatz des Hubschraubers vor Ort hat uns sehr geholfen, ein korrektes Lagebild zu bekommen und die Möglichkeit zu haben, den Brand einzudämmen.
(Oliver Bär, Landrat des Landkreises Hof)
Ob es sich bei dem Brand im Landkreis Wunsiedel um ein vergleichbares Ereignis handelt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Wir wurden von der zuständigen Feuerwehr über keinen Brand entlang unserer Leitung informiert.
TenneT wird umfassende Untersuchungen durchführen, um sicherzustellen, dass die genaue Brandursache in beiden voneinander unabhängigen Fällen ermittelt wird, da nach aktuellem Kenntnisstand unklar ist, ob die gleichen Ursachen zugrunde lagen. Unser Ziel ist, dass potenzielle Gefahren – soweit sie im Einflussbereich von TenneT liegen – abgewendet werden können und dass wir ein größtmögliches Maß an Sicherheit gewährleisten können.