In vielfältiger Weise brachten am Samstag mehrere hundert Menschen in der Innenstadt von Wunsiedel ihren demokratischen Widerstand gegeneinen Aufmarsch von Rechts zum Ausdruck. Das Netzwerk „Wunsiedel ist bunt“, Kirchen und ein Gymnasium zeigten ab Nachmittag mit Versammlungen und vielfältigen Darbietungen an verschiedenen Örtlichkeiten in der Innenstadt ihren Protest. An den Versammlungen der Zivilgesellschaft nahmen rund 250 Personen teil. Etwa 25 Personen beteiligten sich an einer von der Organisation „DIE PARTEI“ durchgeführten Versammlung.
Rechte und linke Demonstrationen am Nachmittag
An einer angemeldeten Versammlung der rechten Szene ab dem Nachmittag in einem Wohngebiet beteiligten sich rund 200 Anhänger. In den Nachmittagsstunden begannen zudem Linksautonome mit einer Kundgebung am Bahnhof im Ortsteil Holenbrunn. Anschließend setzten die Teilnehmer die Versammlung in der Innenstadt fort und beendeten sie gegen 18:30 Uhr.
Polizei spricht von einem störungsfreien Ablauf
Dank der starken Polizeipräsenz, durch Einsatzkräfte des Polizeipräsidiums Oberfranken mit Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei, wurde ein störungsfreier Ablauf gewährleistet. Lediglich bei einigen Personen stellten die Beamten die Identitäten fest und mussten Platzverweise aussprechen.
Der Kampf gegen die Aufmärsche von Neonazis ist in Wunsiedel bereits seit Jahrzehnten im Gange. Jahr für Jahr zeigen Bürgerinnen und Bürger der Stadt dagegen Flagge, plädieren für „Bunt statt Braun“. Auch am heutigen Samstag (16. November) setzt die Stadt mit einem großen und umfangreichen Programm ein friedliches Signal gegen Rechts .
Friedlicher Protest gegen Rechts auf dem Marktplatz
Die Gegendemonstration gegen den rechten Aufmarsch von circa 150 Personen findet unter dem Leitgedanken „Suche Frieden und jage ihm nach“ statt. Das Netzwerk Wunsiedel lud hierbei am Samstag zuerst zu einem Friedensgebet in die Friedhofskirche ein.
Veranstaltungen auf dem Marktplatz
Anschließend führte von dort ein gemeinsamer Zug zum Marktplatz von Wunsiedel. Vor Ort findet die Nacht der Toleranz mit mehreren Kulturevents gegen Rechts statt. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto "Frieden, Demokratie und Tolerenz". Unterstützung erhält das Netzwerk Wunsiedel von Lehrern und Schülern des örtlichen Luisenburg Gymansiums.
Polizei trennt linke und rechte Demonstranten
Die Polizei ist mit vielen Einsatzkräften über den Tag vor Ort, um Ausschreitungen zu verhindern. Neben dem Marsch der Mitglieder und Sympathisanten der rechtsextremen Partei Der III. Weg durch den Norden der Stadt, marschierte auch die Antifa durch Wunsiedel. Die Polizei trennte beide Lager und legte einen Abstand von gut zwei Kilometern zwischen die Gruppen. Über Ausschreitungen in Wunsiedel war bis zum Abend nichts bekannt.