Mo, 29.01.2024 , 12:54 Uhr

Landkreis Wunsiedel

Zehnjährige in Kinderheim in Wunsiedel ermordet: Prozess am Landgericht Hof startet am 01. Februar

Anklage gegen 25-Jährigen wegen Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch und Körperverletzung

Am Donnerstag (01. Februar) startet am Landgericht Hof der Prozess gegen Daniel T.! Die Hofer Staatsanwaltschaft legt dem 26-jährigen Müllmann laut Anklageschrift aus dem September 2023 zur Last, Anfang April des letzten Jahres in einem Kinderheim in Wunsiedel die zehnjährige Lena sexuell missbraucht zu haben. TVO berichtete umfassend über den Fall. Das Mädchen soll im Anschluss von einem elfjährigen Jungen, der ebenso in dem Kinderheim untergebracht war, ermordet worden sein.

Zehnjährige Anfang April 2023 im Kinderheim missbraucht

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf den 04. April 2023. Hier soll T. in das Kinderheim in Wunsiedel eingestiegen sein, um dort Wertgegenstände zu stehlen. In dem Heim soll er damals zunächst auf einen Elfährigen und später auf das dort untergebrachtes Mädchen getroffen sein. Zunächst soll der Angeklagte mit dem Elfjährigen ein Gespräch sexuellen Inhaltes geführt und dabei onaniert haben. An der später anwesenden Zehnjährigen soll T. dann sexuelle Handlungen mit seinen Händen vorgenommen haben, bevor er aus der Einrichtung wieder verschwand.

Mädchen getötet: Keine Ermittlungen gegen Elfjährigen

Das Mädchen wurde später tot aufgefunden. Nach den umfangreichen Ermittlungen der 40-köpfigen Sonderkommission "Park" steht der Elfjährige im Verdacht, das Mädchen getötet zu haben. Da er aufgrund seines Alters noch nicht strafmündig ist, wird gegen ihn keine Anklage erhoben.

Anklage wegen Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch und vorsätzliche Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft Hof legt dem 25-Jährigen laut Anklageschrift unter anderem den schweren sexuellen Missbrauch von Kindern in Tateinheit mit Vergewaltigung und vorsätzlicher Körperverletzung zu Last. Des Mordes an dem Mädchen wird T. allerdings nicht beschuldigt. Zudem wirft die Staatsanwaltschaft dem Mann fünf Einbrüche vor, für die er zwischen Mai 2022 und April 2023 verantwortlich sein soll. Hierbei stahl er unter anderem Baumaschinen im Wert von rund 16.000 Euro. Um seine Spuren zu verwischen, legte er an einem Tatort ein Feuer. Einen großen Teil der Taten hat T. laut früheren Statements der Staatsanwaltschaft bereits gestanden.

39 Zeugen sind am Landgericht Hof geladen

Der Angeklagte befindet sich seit Ende April 2023 in Untersuchungshaft. Zu den Verhandlungstagen sind insgesamt 39 Zeugen geladen, darunter auch der Elfjährige, der bei den sexuellen Handlungen des 25-Jährigen an dem Mädchen anwesend gewesen sein soll. Ferner sind unter anderem geladen: Ein Sachverständiger der Rechtsmedizin, ein Sachverständiger der forensischen Psychiatrie sowie ein aussage-psychologischer Sachverständiger.

Neun Verhandlungstage angesetzt

Erster Prozesstag ist der 01. Februar. Derzeit sind insgesamt neun Prozesstage angesetzt, die im Landgericht Hof jeweils um 09:00 Uhr starten: 01. Februar, 06. Februar, 07. Februar, 09. Februar, 15. Februar, 27. Februar, 28. Februar, 04. März. Am 06. März soll dann voraussichtlich das Urteil fallen. Die Hauptverhandlung findet öffentlich statt.

Betreuer der Heimkinder in Wunsiedel intensiviert

Im Vorfeld des Prozesses intensivierte der Träger des Kinderheims, die Katholische Jugendfürsorge (KJF) Regensburg die Betreuung und Begleitung der in dem Haus wohnenden Kinder. Laut Medienberichten sollen durch den Krisenstab erneute Traumatisierungen aufgefangen und emotionale Belastungen ausgeglichen werden. Dies ist ebenso für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinderheims vorgesehen.

TVO-Bericht: Mit welcher Strafe muss der mutmaßliche Täter rechnen?

Weiterführende Informationen

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