Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den bayerischen Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Freistaat plant, finanziert und kontrolliert, hat das Regionalverkehr-Netz Oberfranken (RVOF) für mindestens weitere zwölf Jahre an agilis vergeben. Mit dem Start des neuen Vertrages im Dezember 2023 sollen mehr Züge im Abendverkehr eingesetzt werden und es zudem bessere Verbindungen geben, so das Unternehmen am Montag (11. Oktober).
Künftig rund 5,4 Millionen Zugkilometer
Wie das Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Regensburg mitteilte, reicht das agilis Netz Nord mit Hof – Gutenfürst künftig auch über die bayerische Grenze hinaus bis nach Sachsen und soll sich auf der Strecke Hof – Selb-Plößberg – Aš/Asch – Cheb/Eger in Kooperation mit der Tschechischen Bahn (CD) auch nach Tschechien ausdehnen. Somit steigt die Verkehrsleistung zukünftig auf rund 5,4 Millionen Zugkilometer. Dies entspricht einem Plus von rund 8 Prozent. Um die Wartezeit beim Umstieg für Fahrgäste zu minimieren, wird der neue Verkehrsvertrag in einen flächendeckenden integralen Taktfahrplan für Nordostbayern integriert. Die Verbindungen in der Region werden so besser aufeinander abgestimmt.
Zusätzliche Fahrten und Verbesserung des Abendverkehrs
Außerdem führt die Bayerische Eisenbahngesellschaft auf mehreren Strecken zusätzliche Fahrten für alle Verkehrstage ein. So werden Lücken im Stundentakt gefüllt, zum Beispiel auf der Bahnlinie Coburg – Bad Rodach (Schließen der Taktlücken gegen 09:00 und 20:00 Uhr). Auf weiteren Strecken wird zudem der Abendverkehr verbessert, wie auf den Linien Forchheim – Ebermannstadt (Schließen der Taktlücke gegen 21:00 Uhr), Bamberg – Ebern (Schließen der Taktlücke gegen 22:00 Uhr) und Coburg – Lichtenfels – Bayreuth (verdichtetes Angebot zwischen 21:00 und 23:00 Uhr).
Neue Haltepunkte und Angebotsverbesserungen
Ein Schwerpunkt der Verbesserung des Angebotes liegt auf der Region Hof. Hier bestellt die BEG mehr Züge, sobald der neue Haltepunkt Hof-Mitte fertiggestellt ist. Dieser wird dann stündlich aus Münchberg, im zweistündigen Wechsel aus Helmbrechts und Neuenmarkt-Wirsberg (Landkreis Kulmbach) sowie alle zwei Stunden aus Selb-Stadt (Landkreis Wunsiedel) angefahren. Sobald der Bau der Wendeanlage abgeschlossen ist, werden auch die Züge aus Richtung Tschechien dort halten. In den nächsten Jahren werden zudem zwei weitere Stationen im Netz „Nord“ in Betrieb gehen: Forchheim-Nord und Bamberg-Süd. Bedienen wird agilis das Netz weiterhin mit modernen Dieseltriebwagen vom Typ Regio-Shuttle RS1. Diese werden über eine zusätzliche Ausstattung verfügen, zum Beispiel kostenfreies WLAN für alle Fahrgäste und erweiterte Fahrgastinformation.