Bayern
Asylunterbringung in Bayern: Unterkünfte zu mehr als 96 Prozent ausgelastet!
Erstanträge für Asyl deutlich gestiegen / Zugang von über 50.000 Asylsuchenden 2023 erwartet
Die Asyl- und Flüchtlingsunterbringung in Bayern stößt an ihre Belastungsgrenze. Die Unterkünfte sind zu mehr als 96 Prozent ausgelastet. Dies wurde nach der Kabinettssitzung der Bayerischen Staatsregierung am Dienstag (14. November) mitgeteilt. Die Regierung in München erwartet für 2023 einen Zugang von über 50.000 Asylsuchenden.
Bayern nimmt mehr Flüchtlinge aus der Ukraine auf als ganz Frankreich
Laut Staatsregierung nahm der Freistaat mehr Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine auf als ganz Frankreich. Inzwischen erreicht die Unterbringung von Asylsuchenden in Bayern ihre Belastungsgrenze. Demnach sind die bayerischen Asylbewerberunterkünfte (ANKER und Anschlussunterbringung) bei einer Gesamtkapazität von rund 130.600 Plätzen zu 96,2 Prozent ausgelastet (Stand: 6.November). Laut dem bayerischen Kabinett konnten Engpässe nur durch die kontinuierliche und konsequente Akquise neuer Unterkünfte vermieden werden. Weitere Unterkünfte sind laut Staatsregierung erforderlich, um den Bedarf – vor allem in den anstehenden Wintermonaten – zu decken.
Asylanträge in Bayern 2023 fast verdoppelt
Bereits zum Ende des dritten Quartals 2023 lag die Zahl der Asylerstanträge über den hohen Zahlen des Vorjahres. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden in Bayern 42.996 Asylanträge gestellt, davon 40.145 Erstanträge. Dies bedeutete eine Zunahme um rund 97 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022.
Steigerung der Asylanträge aus der Türkei um 200 Prozent
Im Zeitraum vom 01. Januar bis 31. Oktober wurden bundesweit die meisten Asylerstanträge durch Personen aus Syrien, der Türkei und Afghanistan gestellt. Bei türkischen Staatsangehörigen verzeichneten die Behörden eine Steigerung um 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Staatsregierung rechnet aufgrund der aktuellen Krisenherde und durch der Situation im Mittelmeerraum, dass allein in Bayern die Marke von 50.000 Asylsuchenden in diesem Jahr überschritten wird. Bundesweit rechnet man mit 380.000 Zugängen.