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Stadt Hof

Camper-Betrug in Hof: Neue Spur führt nach Spanien und Portugal - Ist das Gauner-Pärchen bereits seit Jahren aktiv?

Ein mehr als zwei Monate zurückliegender „Cold Case“ aus Hof um ein betrügerisches Pärchen hat in den letzten Tagen eine überraschende Wendung genommen. Anfang September hatten ein unbekannter Mann und seine Partnerin ein örtliches Autohaus um eine angebliche Probefahrt mit einem zum Verkauf stehenden Campingwagen gebeten, verschwanden dann jedoch mit dem Fahrzeug über alle Berge. Die Ermittlungen der Polizei blieben lange Zeit ergebnislos, doch in den vergangenen Wochen wurde der Fall von Nutzern einer Facebook-Gruppe neu aufgerollt.

Unternehmen berichtet von Camper-Betrug in Hof

Wie das betroffene Unternehmen, zu welchem das Autohaus in Hof gehört, rückblickend berichtet, war das Pärchen im September zunächst zu Beratungsgesprächen im Haus gewesen, um sich Angebote für Campingwagen einzuholen. Der Mann und seine Partnerin, die beide als schlank und etwa 50 Jahre alt beschrieben werden, gaben laut dem Unternehmen an, an einem Nissan Primastar Kombi interessiert zu sein. Nichtsahnend hätte man schließlich am Dienstag, dem 10. September, eine Probefahrt mit einem interessierten Pärchen vereinbart.

Polizeiliche Ermittlungen bleiben ergebnislos

Tatsächlich kehrte das Pärchen, das sich als Ulrike und Frank Pöhler ausgegeben hatte, nie von dieser Fahrt zurück. Trotz aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen, wie der Prüfung und Kopie der Ausweisdokumente des Pärchens, die anschließend auch der Polizei übergeben wurden, konnten die Täter und das knapp 60.000 Euro teure Wohnmobil nicht ausfindig gemacht werden. Seitdem war es still geworden um den Fall – bis jetzt!

Facebook-Gruppe bringt neue Wendung in Kriminalfall

Mitglieder der Facebook-Gruppe „Spanien mit dem Wohnmobil bereisen“ diskutierten bereits vor mehreren Wochen über ein deutsches Paar, welches mit einem Nissanbus, dessen Beschreibung auf den gestohlenen Camper aus Hof zutrifft, über die iberische Halbinsel reise und andere Urlauber mit einer Betrugsmasche um ihr Geld bringe. Wie ein Nutzer schildert, hätte ihn die beiden am 9. Oktober, also gut einen Monat nach der „Probefahrt“ in Hof, in der Nähe von Gibraltar in einer angeblichen Notsituation nach einem Überfall auf das Pärchen zunächst um Geld gebeten, nur um dann mit 100 Euro wieder zu verschwinden.

Spanien-Urlauber berichten von dreister Betrugsmasche

Wie der Nutzer weiter beschreibt, sei er später im andalusischen Torrox auf weitere Urlauber gestoßen, die von eben jenem Paar betrogen wurden: „Jetzt bin ich bei Torrox und dieselbe Geschichte hat sich hier abgespielt, sie haben sich auch hier durchgeschnorrt, KFZ Kennzeichen, Name und Telefonnummer sind bekannt und in beiden Fällen identisch“. In der Kommentarspalte zu diesem Post versammelten sich mehrere Gruppenmitglieder, die nach eigenen Angaben alle eine ähnliche Erfahrung gemacht haben.

Wurde der Wohnwagen in Portugal konfisziert?

Als ein weiterer User dann am vergangenen Freitag (22. November) den TVO-Artikel zum entwendeten Wohnwagen in Hof teilte, nahm die Diskussion erneut an Fahrt auf. Neben weiteren Geschichten über die Betrugsmasche rund um einen angeblichen Überfall vermeldete ein Gruppenmitglied nun, dass der Camper des Pärchens im portugiesischen Fuseta an der Algarveküste konfisziert wurde.

Antwort auf TVO-Anfrage steht noch aus

Ob diese Information tatsächlich zutrifft und es sich bei dem in Spanien und Portugal gesichteten Pärchen tatsächlich um die in Hof als Ulrike und Frank Pöhler in Erscheinung getretenen Personen handelt, muss aktuell noch bestätigt werden. Die Antwort auf eine am Freitag (29. November) von TVO ans Polizeipräsidium Oberfranken übermittelte Anfrage steht aktuell noch aus.

War das Ehepaar Pöhler schon vor 16 Jahren aktiv?

Möglicherweise stellt die Tat in Hof nur das Aktuellste in einer ganzen Reihe von Eigentumsdelikten dar, welche von dem Paar mit dem Namen „Pöhler“ seit knapp 16 Jahren verübt werden. So berichtete das Portal Autohaus.de bereits im Jahr 2008 von einem Pärchen, welches laut Polizei „Kaufinteresse an Kraftfahrzeugen vortäuscht, Probefahrten vereinbart und von diesen nicht zurückkehrt“.

Weitere Vorfälle 2013 und 2017

Auch in den Jahren 2013 und 2017 berichtete Autohaus.de über ähnliche Vorfälle, bei denen das „Gauner-Ehepaar“ Pöhler mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Die Frage, ob die oberfränkische Polizei über diesen Sachverhalt informiert ist, ist ebenfalls Teil der bisher unbeantworteten schriftlichen Anfrage an das Polizeipräsidium.

 

  • Weitere Informationen folgen!

 

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