
Landkreis Hof
Drückjagd im Landkreis Hof: Vollsperrung & Geschwindigkeitsbegrenzung auf diesen Straßen
Jagd findet am Montag (02. Dezember) statt
Wie das Hofer Landratsamt am Mittwoch (27. November) mitteilte, kommt es bei Rehau (Landkreis Hof) in der kommenden Woche zu einer Drückjagd. Diesbezüglich kommt es vor Ort zu Verkehrsbehinderungen auf den Straßen des betreffenden Gebiets.
Folgende Verkehrsbehinderungen wird es geben
Die Drückjagd findet im Bereich der Rehauer Ortsteile Neuhausen und Heinersberg am kommenden Montag (02. Dezember) statt. Aufgrund der Jagd wurden von der Behörde folgende Verkehrsanordnungen getroffen:
- Die Staatsstraße 2192, zwischen der Abzweigung der Staatsstraße 2454 und der Abzweigung Schönlind, wird in der Zeit von 08.30 Uhr bis 14.00 Uhr für den Gesamtverkehr gesperrt
- Auf der Staatsstraße 2454, ab Einfahrt Eulenhammer bis Sophienreuth, wird in der Zeit von 08:30 Uhr bis 14:00 Uhr die zulässige Höchstgeschwindigkeit für beide Fahrtrichtungen auf 50 km/h begrenzt.
Der Verkehr wird über Staatsstraße 2454 – Selb – Staatsstraße 2179 – Lauterbach – Kreisstraße WUN16 – Kreisstraße HO17 und umgekehrt umgeleitet.
Was ist eine Drückjagd?
Eine Drückjagd ist eine organisierte und koordinierte Form der Jagd, die vor allem in Mitteleuropa zur Regulierung von Wildbeständen eingesetzt wird. Sie findet in der Regel in größeren Waldgebieten oder auf Feldern statt und zielt darauf ab, Wild (Rehe, Hirsche oder Wildschweine) zu bejagen. Der Name „Drückjagd“ leitet sich von der Methode ab, bei der das Wild durch gezielte Bewegungen von Treibern oder Hunden „gedrückt“, also langsam in Bewegung gebracht wird. Anders als bei einer Treibjagd, bei der das Wild hektisch gehetzt wird, soll die Drückjagd möglichst ruhig und stressarm für die Tiere ablaufen.
Wild soll nicht zum Paniklauf angeregt werden
Die Jäger (Schützen) werden strategisch an Hochsitzen oder Schützenständen positioniert, um die Sicherheit zu gewährleisten und einen guten Überblick zu haben. Treiber, oft begleitet von Jagdhunden, durchstreifen das Gebiet in einer kontrollierten Formation und bringen das Wild in Richtung der Schützen. Dabei soll das Wild nicht zum Paniklauf angeregt werden, sondern in einem gemäßigten Tempo durch das Jagdgebiet ziehen, um gezielte Schüsse zu ermöglichen.
Drückjagden vor allem in der Wintersaison
Drückjagden sind insbesondere in der Wintersaison üblich, wenn die Vegetation karger ist und das Wild leichter zu entdecken ist. Sie dienen primär der Regulierung des Wildbestands, um Wildschäden an Wäldern und landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verhindern. Zudem hilft die Bestandskontrolle, die Gesundheit der Wildpopulation zu fördern, da Überpopulationen Krankheiten wie die Schweinepest oder die Räude begünstigen können. Neben der jagdlichen Funktion haben Drückjagden auch eine verkehrssichernde Wirkung, da eine kontrollierte Wildreduktion die Gefahr von Wildunfällen auf Straßen verringert.
Der Ablauf der Drückjagd folgt strengen gesetzlichen Regelungen, die den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt gewährleisten sollen. So sind beispielsweise Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Warnwesten und eine klare Schussrichtung obligatorisch.
Kritik an der Jagd
Andererseits gibt es auch kritische Stimmen zu Drückjagden, die aus unterschiedlichen Perspektiven geäußert werden. Tierschützer bemängeln unter anderem den Stress, den diese Form der Jagd bei Wildtieren auslöst. Trotz der Bemühungen um eine möglichst stressarme Durchführung geraten Tiere häufig in Panik, insbesondere durch den Einsatz von Treibern und Hunden. Fehlabschüsse oder schlecht platzierte Schüsse können zudem dazu führen, dass Wildtiere nur verletzt werden und qualvoll verenden. Auch andere Waldbewohner, wie Vögel oder Kleinsäuger, könnten durch die Jagd massiv gestört werden.
Auch Sicherheitsbedenken werden geäußert
Zudem gibt es Sicherheitsbedenken, da unbeteiligte Personen wie Wanderer oder Anwohner in der Nähe der Jagdgebiete gefährdet sein könnten. Selbst bei erfahrenen Jägern besteht das Risiko von Jagdunfällen, wenn die Kommunikation oder Organisation unzureichend ist.
Sinn der Notwendigkeit
Kritiker stellen außerdem infrage, ob die Bestandsregulierung durch Drückjagden tatsächlich notwendig ist. Sie argumentieren, dass sich Wildpopulationen in vielen Fällen auch durch natürliche Räuber wie Wölfe oder Luchse regulieren könnten, ohne menschliches Eingreifen.