Stadt Bamberg

Eintracht Bamberg "geschockt" von BFV-Urteil in der Regionalliga Bayern: Vertrauen in Verband hat "schweren Schlag erlitten"

Bei der Diskussion um das mittlerweile zurückgenommene Urteil gegen den Regionalligisten Schwaben Augsburg ist weiterhin kein Ende in Sicht. Nachdem das Verbands-Sportgericht des Bayerischen Fußball-Verbandes der Berufung des TSV Schwaben Augsburg in Teilen stattgegeben und die im Urteil des Sportgerichts Bayern zunächst vorgenommenen Wertungen von vier Partien der laufenden Saison in der Regionalliga Bayern zu Gunsten des Gegners in der vergangenen Woche aufgehoben hatte, schaltete sich nun auch Liga-Konkurrent Eintracht Bamberg ein.

„Wie ein Blitz aus heiterem Himmel“: Eintracht Bamberg protestiert gegen BFV-Urteil

„Für die Mannschaft und die Funktionäre des FC Eintracht Bamberg – und wohl nicht nur für diese – kam es wie ein Blitz aus heiterem Himmel: nachdem der Bayerische Fußballverband (BFV) noch vor kurzem die Spielwertung der Partie FC Eintracht Bamberg gegen Schwaben Augsburg aufgrund eines Regelverstoßes der Augsburger mit 2:0 für Bamberg gewertet hatte, machte der Verband nun nach einem Einspruch der Schwaben die ‚Rolle rückwärts‘ und gab nun Augsburg wiederum recht“, heißt es in einer Pressemitteilung der Eintracht vom Donnerstag (6. März).

Regionalliga Bayern: BFV nahm Punktabzug gegen Schwaben Augsburg zurück

Neben der Partie der Domreiter hatte der BFV auch die Spielwertungen der Schwaben gegen Türkgücü München, Wacker Burghausen und den FC Schweinfurt gekippt. Auch diesen Vereinen wurde, nachdem sie zunächst mit ihren Klagen vom BFV Recht bekommen hatten, der Sieg im Nachgang wieder aberkannt.

 

Wir sind wirklich geschockt vom Vorgehen des Bayerischen Fußballverbandes und der Sportgerichtsbarkeit dort. Da hat der Glauben an die Sportgerichtsbarkeit einen schweren Schlag erlitten. Das ein Verband sein eigenes Urteil wieder aufhebt und zu einhundert Prozent in die andere Richtung wertet, hinterlässt nicht nur bei uns viele Fragezeichen.

(Sascha Dorsch, Vorstand Eintracht Bamberg)

 

„Schweres Geschütz aufgefahren“: Bamberg berichtet von juristischem Gutachten

„Der Hintergrund für das Umdenken des Verbands ist offensichtlich, dass Schwaben Augsburg mit den bundesweit bekannten Sportrechts-Experten der Kanzlei Schickhardt schweres Geschütz aufgefahren hat und diese in aufwändigen Gutachten den Verband zum Einlenken gebracht haben“, argumentiert die Bamberger Eintracht in ihrem Statement. Auslöser für die Spielwertungen gegen Schwaben Augsburg war ein Verstoß im Hinblick auf die U23-Regel in der Spielordnung des BFV gewesen, laut der Teams immer mindestens vier deutsche Spieler unter 23 Jahren im Kader haben müssen. Eine Regelung, die Augsburg in den besagten Spielen unterlaufen hatte.

Punktabzug gegen Abstiegskonkurrent Augsburg durch Geldstrafen ersetzt

Mit Verweis auf eine Unvereinbarkeit mit dem EU-Recht obsiegten in der Diskussion um eine angemessene Bestrafung des Regelverstoßes die Juristen. Statt Punktabzug müssen die Augsburger für die vier genannten Partien jeweils 200 Euro Geldstrafe bezahlen:

 

Für uns sieht es so aus, als kann man die Spielordnung dehnen, wie man es gerne möchte, wenn man sich nur juristisch gut beraten lässt. Warum zahlt Augsburg nun eine Geldstrafe, wenn sie doch nichts falsch gemacht haben? Gibt es nun ein Vergehen oder nicht? Und wie ist es nun in der Restsaison mit den U23 Spielern? Gilt die Regelung weiterhin? Oder für manche Vereine nicht? Aus unserer Sicht werden die Vereine, die sich an die Regeln halten, hiermit benachteiligt. Das kann nicht im Sinne des Verbandes sein, im Sinne des Sports ist dieses Urteil mit Sicherheit nicht.

(Sascha Dorsch, Vorstand Eintracht Bamberg)

 

Vorstand Dorsch kündigt weitere Schritte an: „Fühlen uns extrem im Stich gelassen“

Der FC Eintracht Bamberg, der durch den zunächst gegen Augsburg angeordneten Punktabzug in der Winterpause vom 17. auf den 16. Platz hochgestuft worden wäre, macht mit seinem Statement unmissverständlich klar, dass man diesen Fall nicht auf sich beruhen lassen wird: „Wir fühlen uns extrem im Stich gelassen und werden dies nicht so hinnehmen. Wir sind es der Mannschaft, den Fans und den Sponsoren schuldig, dass wir hier die nächste Instanz anrufen“, kündigt Vorstand Dorsch die nächsten Schritte des Vereins an.

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