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Oberfranken

Fußballclubs planen Regionalliga-Revolution: Spielen Bayern Hof und die SpVgg Bayreuth bald im Osten?

Mehrere ostdeutsche Fußballvereine haben am Mittwoch (12. Februar) auf einer Pressekonferenz eine Änderung der aktuellen Struktur der deutschen Regionalligen gefordert. In einer Mitteilung informierte der mittragende Chemnitzer FC über die revolutionären Forderungen der Clubs.

„Aufstiegsreform 2025“: Ostdeutsche Fußballclubs fordern Umdenken

Bei der Pressekonferenz im Chemnitzer Stadion hatten fünf Vereinsverantwortliche die Interessen von 17 Clubs der Regionalliga Nordost öffentlich vertreten und unter der Überschrift „Aufstiegsreform 2025“ eine Neustrukturierung der Regionalligen gefordert. „Die aktuelle Aufstiegsregelung gilt bereits seit 2019 als provisorische Übergangslösung – doch ohne eine Reform droht sie sich endgültig als Dauerzustand zu verfestigen. Die Zwei-Klassengesellschaft der vergangenen sechs Jahre widerstrebt der sportlichen Ethik und der Integrität eines fairen Wettbewerbs im gesamtdeutschen Fußball“, heißt es in der Mitteilung der Chemnitzer.

Vereine fordern mehr Gerechtigkeit

Jahr für Jahr ist es den Regionalligen Nord, Nord-Ost und Bayern lediglich erlaubt, zwei von drei Meistern in die finale Relegationsrunde zur dritten Liga zu schicken, während die Meister der Regionalligen West und Südwest stets gesetzt sind. Für die 17 teilnehmenden Clubs aus der Regionalliga Nord-Ost – enthalten hatte sich lediglich der FC Viktoria 1889 Berlin – ein klarer Verstoß gegen das Fair-Play. Um wieder für aus ihrer Sicht gerechte Verhältnisse im deutschen Fußball zu sorgen, schlagen die Vereine insgesamt drei Lösungen vor.

Lösungsvorschlag 1: Reduzierung auf vier Staffeln mit direktem Aufstieg

Die derzeit fünf Regionalligen werden auf vier reduziert (Nord, Ost, Süd, West) und gleichzeitig auf 20 Teams pro Staffel aufgestockt. Diese Einteilung, wenn auch nicht exakt nach Himmelsrichtungen benannt, existierte bereits in den 1990er Jahren als drittklassige Regionalliga. Bei dem favorisierten Lösungsvorschlag würde jeder Staffelmeister direkt in die 3. Liga aufsteigen. Zukünftig gebe es dann 80 statt derzeit 90 Regionalliga-Teams in Deutschland.

Lösungsvorschlag 2: Meister-Playoffs mit gerechter finanzieller Verteilung

Die fünf Regionalliga-Meister spielen in einer Playoff-Runde „Jeder gegen Jeden“. Die vier bestplatzierten Teams steigen direkt in die 3. Liga auf. Die Einnahmen aus der Fernsehvermarktung werden gleichmäßig unter allen Regionalligisten verteilt, die an den Playoffs teilnehmen.

Lösungsvorschlag 3: Aufstockung der 3. Liga sowie eine 4-gleisige Regionalliga – zudem bilden die U23-Teams künftig eine separate Liga

Dieser Vorschlag sieht eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams bei weiterhin vier Absteigern vor, ergänzt durch eine viergleisige Regionalliga, in der jeder Meister aufsteigt. Gleichzeitig würden die Zweitvertretungen der beiden Spielklassen in einer eigenen U23-Liga zusammengefasst, ähnlich dem Vorbild in England, um den Nachwuchs gezielt zu fördern und die Struktur insgesamt zu optimieren.

Könnten Oberfrankens Topclubs zukünftig im Osten spielen?

Gerade der erste Lösungsvorschlag, welcher eine Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln vorsieht, ist von besonderer Brisanz für den oberfränkischen Fußball: So könnte die SpVgg Bayreuth, die aktuell in der Regionalliga Bayern um den Aufstieg mitspielt, in Zukunft theoretisch in einer Oststaffel mitspielen. Selbiges gilt für den aktuellen Bayernligisten Bayern Hof, sollte der Club die derzeit unmittelbar drohende Insolvenz abwenden können. Wie in der Pressemeldung erklärt wird, seien die Vorschläge der 17 tragenden Vereine jedoch vor allem als Diskussionsgrundlage gedacht.

 

 

 

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