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Hof: Das Rathaus wird 450 Jahre alt

Das Hofer Rathaus wird einen Tag vor dem Heiligen Abend offiziell stolze 450 Jahre alt. Das Hofer Stadtarchiv weist als Tag der Rathauseinweihung den 23. Dezember 1566 aus. Es ist damit eines der ältesten Gebäude der Stadt. In seiner Geschichte hat es nicht nur mehrere Stadtbrände überstanden, sondern auch unterschiedlichste Funktionen erfüllt.

Bäckerei und Polizeistation

Im Erdgeschoss, also vielleicht in offenen Laubengängen, befanden sich früher die sogenannten Brotbänke. Die Bäcker waren verpflichtet, hier ihre Waren anzubieten. Außerdem war im Erdgeschoss eine Büttelstube, also eine Polizeistation mit Arrestzelle, untergebracht, wo auch die ein oder andere Folterung stattfand.

Kaufhaus statt Rathaus

Im Obergeschoss war die Ratsstube, in welcher der Stadtrat seine Sitzungen abhielt – zumindest dies hat sich bis heute nicht geändert. Ebenfalls im Obergeschoss handelten Schuhmacher, Lederschneider, Gewandschneider und Tuchmacher an den Wochen- und Jahrmärkten.

Neubau für 20.000 Gulden

1560 bekam die Stadt Hof das marode Gebäude von einem bankrottem Landesherren geschenkt. Bis zu seiner Einweihung 1566 hatte der Neubau des Rathaus über 20.000 Gulden gekostet. Außerdem hatten die Bürger selbst Hand angelegt. Trotzdem war der Bau kostspielig: Ein Einfamilienhaus bekam man damals für einen dreistelligen Betrag (in Gulden), so kann man die Ausgaben für das Rathaus nach heutigem Geldwert auf einen zweistelligen Euro-Millionenbetrag schätzen.

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