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Oberfranken

Kriminalstatistik 2024 für Oberfranken: 53.124 Straftaten - Deutlicher Anstieg zum letzten Jahr!

Im Jahr 2024 registrierte die oberfränkische Polizei nach bereinigten Zahlen (ohne ausländerrechtliche Verstöße) 46.110, was einen Anstieg von 1.352 Delikten gegenüber dem Vorjahr darstellt. Diese wurde am Freitag (21. März) auf einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Oberfranken in Bayreuth veröffentlicht.

  • Ausführliche Zahlen, Daten und Fakten im Handout der oberfränksichen Kriminalstatistik 2024. Hier der Download als pdf-Datei: Herunterladen

Zahl der Gesamtstraftaten steigt auf 53.124 Fälle

Inklusive der Fallzahlen nach dem Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz wurden insgesamt 53.124 Straftaten im Jahr 2024 in Oberfranken registriert. Dies waren 4.431 Fälle mehr als im Vorjahr. Hierbei betrug die Aufklärungsquote 70,3 Prozent. Oberfranken hat im Vergleich zu den anderen bayerischen Regionen die dritthöchste Quote bei der Aufklärung von Straftaten.

Entwicklung der Fallzahlen

In nahezu allen Deliktbereichen stiegen 2024 die Fallzahlen, so das Polizeipräsidium bei der Vorstellung der Zahlen. Den stärksten Anstieg gab es bei den "Diebstahldelikten" und den "Rohheitsdelikten". Ebenso nahmen die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu. Positiver Lichtblick: Die Fälle der Straftaten gegen das Leben nahmen ab. Ebenfalls rückläufig waren 2024 im Vergleich zu 2023 die Fälle bei den Rauschgiftdelikten. Hier hatte die geänderte Gesetzeslage in Bezug auf Cannabis einen großen Einfluss auf die Bilanz und führte zu einem Rückgang.

Kriminalität in den Städten Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof

In drei von vier kreisfreien Städten in Oberfranken gingen die Fallzahlen im letzten Jahr zurück, in Bayreuth um 2,7 Prozent, in Coburg um 2,1 Prozent und in Hof um 6,1 Prozent. In diesen drei Städten registrierte die Polizei im Jahr 2024 insgesamt etwas über 11.000 Straftaten. In Bamberg stieg die Zahl der Straftaten auf 7.312 an. Dies entsprach einem Plus von 12,4 Prozent!

Entwicklung der Kriminalität in den Landkreisen

In den neun oberfränkischen Landkreisen gab es in den letzten zwölf Monaten ebenso eine unterschiedliche Entwicklung. Während in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels, Hof und Wunsiedel die Zahl der Straftaten zwischen 0,4 Prozent und 8,5 Prozent zurückging, stieg
sie in den anderen Landkreisen an. Negative Beispiele: Im Landkreis Forchheim nahm die Kriminalität um 22,2 Prozent zu. Dies war ein Plus von 622 Fällen auf insgesamt 3.429 Straftaten. Im Landkreis Bayreuth gab es ein Plus von 424 Fällen (+16,1 Prozent) auf 3.060 Straftaten.

Bilanz zu den Tatverdächtigen

Durch die Polizei konnten vergangenes Jahr in Oberfranken 23.249 Tatverdächtige ermittelt werden. Das waren 439 mehr als im Vorjahr. Der Anteil tatverdächtiger Erwachsener lag im Jahr 2024 bei 79,9 Prozent. Heranwachsende Täter wurden mit einem Anteil von 7,2 Prozent registriert, Kinder und Jugendliche mit 12,9 Prozent.

8.040 Tatverdächtige waren laut der Bilanz nichtdeutscher Herkunft. Ihr Anteil stieg auf 34,6 Prozent gestiegen und nahm über die letzten Jahre gesehen immer weiter zu. Zuwanderer sind laut der Kriminalstatistik eine Teilmenge der "nichtdeutschen Tatverdächtigen". Ihr Anteil an
allen Tatverdächtigen liegt in Oberfranken bei 13,9 Prozent. Dieser Anteil stieg über die letzten Jahre kontinuierlich an, war jedoch im Jahr 2024 leicht rückläufig (-0,1 Prozentpunkt).

Kriminalität im Fokus der Zuwanderung

Die Entwicklung der von Zuwanderern begangenen Straftaten zeigt für Oberfranken einen Anstieg von 2,6 Prozent und erreichte nun einen Höchstwert für die vergangenen zehn Jahre. Zu den 4.649 Fällen wurden 3.227 Zuwanderer als Tatverdächtige registriert.

Die Zunahmen der Fallzahlen finden sich bei den Diebstahl-, Rohheits-, Vermögens- und Fälschungsdelikten. Den größten Anteil der durch Zuwanderer begangenen Straftaten nahmen mit über 32 Prozent die Diebstahldelikte ein. Hier erhöhte sich auch der Anteil der schweren Diebstähle.

1.126 durch Zuwanderer begangene Rohheitsdelikte machten fast ein Viertel der von Zuwanderern begangenen Gesamtkriminalität aus. Davon ist etwa die Hälfte aus dem Bereich einfacher Körperverletzungsdelikte.

Ein Anteil von 18,2 Prozent aller durch Zuwanderer begangenen Straftaten gehörte zum Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte. Hier summierten sich Betrugsstraftaten, Urkundenfälschungen oder auch das Erschleichen von Leistungen.

Straftaten gegen das Leben

Tötungsdelikte als Teilbereich der Gewaltkriminalität waren im Jahr 2024 um 29,1 Prozent rückläufig. So gab es 25 Fälle weniger als im Vorjahr. In 50 von 61 Fällen wurden die Taten nicht vollendet. Die Aufklärungsquote konnte auf 96,7 Prozent gesteigert werden. Der Anteil männlicher Tatverdächtiger lag bei 94,6 Prozent. Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 35, was einem Anteil von 47,3Prozent entsprach.

Politisch motivierte Straftaten

Der Bereich "Rechtsextremismus" dominierte bei den politisch motivierten Straftaten in Oberfranken deutlich. Seit 2022 stiegen die Straftaten kontinuierlich auf jetzt 347 Fälle an. Damit wurde nun ein Höchststand seit der statistischen Erfassung dieser Straftaten erreicht.

Sowohl im Bereich Bamberg mit 90 Delikten (-21) als auch im Bereich Coburg mit insgesamt 65 Straftaten (-2) waren die Fallzahlen rückläufig. Dagegen gab es im Bereich Bayreuth nahezu eine Verdoppelung der Fallzahlen auf 116 und im Bereich Hof ein Plus von 23 Fällen
auf 76 Straftaten.

Nach Rückgängen in den Vorjahren, stieg die Fallzahl im Bereich "Linksextremismus" im Jahr
2024 auf 61 Fälle an. Diese Zunahme resultierte aus einem deutlichen Anstieg im Bereich Coburg. Dort wurden insgesamt 41 Fälle, also 17 Straftaten mehr als im Vorjahr, registriert. In den Bereichen Bamberg, Bayreuth und Hof waren die Fallzahlen rückläufig.

Religiöse Ideologie

In diesem Bereich wurden bis 2022 niedrige einstellige Fallzahlen erfasst. Nach einem überproportionalen Anstieg 2023 auf 32 Fälle konnte aktuell ein deutlicher Rückgang auf neun Delikte gezählt werden. Die Aufklärungsquote lag bei 55,6 Prozent.

  • Ausführliche Zahlen, Daten und Fakten im Handout der oberfränksichen Kriminalstatistik 2024. Hier der Download als pdf-Datei: Herunterladen

 

Der Wunsch der Menschen nach mehr Sicherheit wächst. Wir nehmen diese Aufgabe an und werden auch künftig hart dafür arbeiten, der oberfränkischen Bevölkerung eine sichere Heimat zu gewährleisten.

(Armin Schmelzer, Polizeipräsident für Oberfranken)

 

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