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Oberfranken / Bayern

Landesweiter Warntag in Bayern: Oberfranken erlebt Sirenen-Chaos - Innenministerium falsch informiert?

Der landesweite Warntag in Bayern am Donnerstag verlief in der Region Oberfranken nicht ohne Komplikationen: In den Landkreisen Lichtenfels, Coburg und Kronach ließen sich die Sirenen im Anschluss an die angekündigte Warnaktion nicht abstellen. Über Ausmaß und Dauer dieser Panne liegen dem Bayerischen Innenministerium und den Mitarbeitern einer betroffenen Integrierten Leitstelle (ILS) offenbar unterschiedliche Informationen vor.

Bayernweiter Warntag am Donnerstag

Vorab hatte das Bayerische Innenministerium bekannt gegeben, die Bevölkerung auf die Bedeutung des Sirenensignals hinzuweisen und die Funktionsfähigkeit der vorhandenen Warnsysteme zu überprüfen. Ab 11:00 Uhr wurden die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossenen Warnmaßnahmen ausgelöst. Der Probealarm erfolgte unter anderem über Cell Broadcast sowie die Warn-Apps NINA, KATWARN und BIWAPP, parallel dazu lösten kommunale Stellen zeitgleich die in ihrem Zuständigkeitsbereich befindlichen, nicht direkt an MoWaS angeschlossenen Warnmittel manuell aus. Dazu zählten Lautsprecher-Durchsagen, Verwaltungs-Websiten, Behörden-Hotlines und die altbekannten Sirenen, die digital ertüchtigt wurden.

Oberfranken: Sirenen mussten stellenweise manuell abgeschaltet werden

Gerade hier kam es in Oberfranken zum Fauxpas, da sich die Sirenen in den Landkreisen Lichtenfels, Coburg und Kronach nach der für 11:30 angesetzten finalen Warnminute teilweise nicht abstellen ließen. So berichtete die Integrierte Leitstelle Coburg in einem öffentlichen Statement:

 

Um 11:30 Uhr erfolgte die erste Entwarnung, bei der alle angeschlossenen Sirenen mit einem einminütigen Dauerton das Ende des Probealarms signalisieren sollten. Dabei trat bei einigen Sirenen in den genannten Landkreisen ein technischer Fehler auf, der dazu führte, dass der Dauerton zur Entwarnung nicht nach einer Minute endete. Stattdessen war der Ton so lange zu hören, bis die Sirenen vor Ort manuell abgeschaltet wurden

(ILS Coburg)

 

ILS Coburg benennt Ursache der Sirenen-Panne

Nach eingehender Untersuchung habe man festgestellt, dass der Fehler auf eine fehlerhafte Programmierung der Steuergeräte zurückzuführen war. Dieser technische Mangel habe man durch den Probealarm erkannt und somit beheben können, "sodass ein derartiges Problem in Zukunft nicht mehr auftreten wird". Auch in einer Pressemitteilung des Innenministeriums fanden die Vorfälle in Oberfranken Erwähnung, laut Innen- und Katastrophenschutzminister werde man sich die Ursachen vor Ort "detailliert anschauen und mögliche technische Fehler für die Zukunft abstellen".

Unterschiedliche Angaben über Dauer und Ausmaß

Hinsichtlich des exakten Ausmaßes und der Dauer der Panne in Oberfranken heißt es in der Mitteilung: "Zu einer Störung kam es jedoch im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Coburg, dort haben rund 100 Sirenen etwa 15 Minuten lang geheult". Wie ein Sprecher der ILS Coburg gegenüber TVO mitteilt, waren im Bereich Landkreis Coburg, Kronach und Lichtenfels rund 231 Sirenen betroffen. In den restlichen oberfränkischen Leitstellen, dazu zählen ILS Bayreuth/Kulmbach, ILS Hochfranken, ILS Bamberg-Forchheim, sind zum jetzigen Stand keine Fälle bekannt, so der Sprecher der ILS Coburg abschließend. Unterdessen testete man am Warntag in Baunach eine revolutionäre Warnmethode.

 

Aktuell-Bericht vom 14.03.25

Lichtenfels / Coburg / Kronach: Sirenen-Chaos am bayernweiten Warntag
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