
Stadt Bamberg / Landkreis Forchheim
Nach Brandanschlag auf Synagoge Ermreuth: Prozessbeginn am Amtsgericht Bamberg
Zwei Verhandlungstage sind angesetzt
Knapp ein halbes Jahr nach einem versuchten Brandanschlag auf die Synagoge Ermreuth im Landkreis Forchheim – Wir berichteten – muss sich der mutmaßliche Täter seit dem heutigen Donnerstag (25. Mai) wegen versuchter schwerer Brandstiftung vor dem Amtsgericht in Bamberg verantworten. Zwei Prozesstage sind angesetzt.
Brandanschlag in der Silvesternacht
Dem 22-jährigen Tatverdächtigen wird vorgeworfen, aus Judenfeindlichkeit und einer rechtsextremen Geisteshaltung heraus gehandelt zu haben. In der Silvesternacht 2022/2023 soll er ein Fenster der Synagoge eingeschlagen haben, um sie daraufhin mit einem pyrotechnischen Feuer in Brand zu stecken. Nur durch Zufall kam es zu keinem Feuer. Schwerwiegende Schäden an der Synagoge blieben aus.
Angeklagte zeigt sich geständig
Der Angeklagte zeigte sich am ersten Prozesstag von Anfang an geständig und räumte die volle Anklage ein. Er sei seit längerem in Kontakt mit rechtsradikalem Gedankengut und höre bewusst Rechts-Rock aus Heimatliebe. Die Tat sei allerdings nicht geplant gewesen. Ein hoher Alkoholkonsum über den Tag hätte wohl zu dieser Aktion geführt, die der Angeklagte selbst als schändlich und nicht entschuldbar bezeichnete. Er bereue die Tat zutiefst und beglich den entstandenen Sachschaden an der Synagoge von fast 2.000 Euro umgehend. Nach dem Prozess wolle er weiterhin die Hilfe der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus in Anspruch nehmen, um das rechtsradikale Gedankengut hinter sich zu lassen.
Urteil wohl bereits schon am Freitag
Bereits am Freitag (26. Mai) soll das Urteil gesprochen werden. Der Angeklagte muss mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr rechnen, bei einem minder-schweren Schuldspruch mit mindestens sechs Monaten Haft.