— © Landkreis Kulmbach
Landkreis Kulmbach

Nordbayern / Oberfranken

Nordbayern / Oberfranken: Fortführung des Neigetechniknetzes ab 2032

Die Fortführung des Neigetechniknetzes, mit jährlich 8,6 Millionen gefahrenen Zugkilometern in Nordbayern ist ein Kernpunkt der Zukunft der Schiene für Nordbayern und somit auch für Oberfranken. Ab 2032 soll es einen neuen, CO2-neutralen und barrierefreien Hybrid-Neigetechnik-Triebwagen geben, der sowohl mit Brennstoffzelle als auch mit einem Oberleitungsbetrieb fahren kann.

Bayerisches Ziel „Klimaneutralität 2040“ im Fokus

Das bayerische Ziel der Klimaneutralität bis 2040 ist auf der größten Dieselinsel Mitteleuropas nur mit weitreichenden und rechtzeitigen Weichenstellungen für den Schienenverkehr zu erreichen. Dabei spielt nicht nur die längst überfällige Fortsetzung der Planung für die Elektrifizierung der Hauptstrecken, wie etwa der Franken-Sachsen Magistrale, in der Umsetzung des Bundesverkehrswege-planes 2030 eine wichtige Rolle, sondern auch die Weichenstellungen des Freistaates Bayern für die Nachfolgegeneration der Schienenfahrzeuge nach 2030 in Nordbayern.

Gemeinsame Initiative „IGE Oberfranke-Achse“

Der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner war nicht nur als Sprecher der Interessengemeinschaft „IGE Oberfranken-Achse“ mit zahlreichen politischen Vertretern in München bei der Unterzeichnung der Resolution zur Franken-Sachsen-Magistrale, sondern mehrfach mit Staatsminister Christian Bernreiter in München und Kulmbach zusammen und hat in Döllnitz die gemeinsame Initiative der „IGE Oberfranke-Achse“ von Landrat Dr. Oliver Bär (Landkreis Hof), Landrat Peter Berek (Landkreis Wunsiedel) und der Hofer Oberbürgermeisterin Eva Döhla übergeben.

Die zentralen Kernpunkte dieser Initiative formulierten die Kommunalpolitiker wie folgt:

1. Punkt:

„Der Raum zwischen Hof, Nürnberg und Regensburg ist die „größte Dieselinsel“ in Mitteleuropa, die Franken-Sachsen-Magistrale gilt als die meist frequentierte Dieselstrecke in Deutschland. Die Schließung der Elektrifizierungslücke ist verkehrlich, strukturpolitisch und aktuell, sowohl geopolitisch als auch ökologisch, ohne Alternative.“

2. Punkt:

„Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist seit 30 Jahren eine Forderung der Bundesverkehrswegeplanung (BVWP) für den vordringlichen Bedarf, die Strecke gehört und muss zweifelsfrei Bestandteil des Transeuropäischen Kern-Netzes (TEN) bleiben! Sie ist Bestandteil der Koalitionsvereinbarung von SPD, FDP und den Grünen sowie des Staatsvertrages zwischen Deutschland und Tschechien. Sie ist die zentrale Infrastrukturmaßnahme der Bahn-Elektrifizierung für das Zusammenwachsen der ehemaligen Zonengrenzregionen von Bayern, Sachsen, Tschechien mit überregionaler und internationaler Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr – Es ist unglaublich, dass immer noch über die Umsetzung überhaupt diskutiert wird!“

3. Punkt:

„Die Halbierung des Nutzen-Kostenfaktors (im Rahmen der Vorplanung) von 1,3 auf 0,6 unter den Wirtschaftlichkeitsfaktor von 1,0 ist für uns und viele Fachleute überhaupt nicht nachvollziehbar. Wir fordern eine sofortige Revision der Nutzen-Kosten-Untersuchung als auch eine baldige politische Entscheidung zur Beauftragung der Weiterplanung der Strecke auf dem Gesetzesweg des Bundes.“

4. Punkt:

„Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale ist die zentrale Voraussetzung für weitere Maßnahmen des Freistaats Bayern für den Nah- und Regionalverkehr, so zum Beispiel die Erweiterung der S-Bahn Nürnberg oder die Elektrifizierung der Oberfranken-Achse Bamberg / Coburg – Bayreuth / Hof. Nur in diesem Zusammenspiel von Bund und Land kann das Ziel, den Schienenverkehr bis 2040 klimaneutral zu betreiben, erreicht werden.

5. Punkt:

Nur die Neigetechnik ermöglicht höhere Bogengeschwindigkeiten bis 160 km/h und kürzere Fahrzeiten in den kurvenreichen Strecken der Region und ist damit Voraussetzung für den attraktiven Bahnverkehr nach dem integralen Taktfahrplan (ITF-Bayern-Takt und Deutschland-Takt) zwischen Nürnberg und Dresden auf der Franken-Sachsen-Magistrale (FSM) sowie auf der Oberfranken-Achse zwischen Bamberg / Coburg und Bayreuth / Hof. Die Notwendigkeit einer neuen Energieversorgung für die Hybrid Neigetechnikfahrzeuge eröffnet die Chance für Bayern, mit einem innovativen Konzept eine wegweisende Kopplung von Energie und Verkehr zu realisieren.

Die Fortführung des Neigetechniknetzes, mit jährlich 8,6 Millionen gefahrenen Zugkilometern in Nordbayern, ab 2032 mit einem neuen, CO2-neutralen, barrierefreien Neigetechnik-Fahrzeug mit Hybrid-Neigetechnik-Triebwagen, der sowohl mit Brennstoffzelle als auch mit Oberleitungsbetrieb fahren kann, ist ein Kernpunkt der Zukunft der Schiene für die Region.

expand_less