
Oberfranken: TenneT nennt Details zum möglichen Stromtrassenverlauf
Varianten für Korridore der Stromautobahn "SüdOstLink" vorgestellt
Der Stromnetzbetreiber TenneT startet einen neuen Anlauf in Sachen Gleichstromtrasse. Das Unternehmen und sein Projektpartner 50Hertz stellen die Pläne zum Verlauf der Stromautobahn „SüdOstLink“ von Wolmirstedt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) nach Landshut (Niederbayern) vor. Die Zuständigkeit für den nördlichen Teil von Wolmirstedt bis zur bayerischen Landesgrenze übernimmt 50Hertz, während TenneT den südlichen Teil in Bayern verantwortet. Diese Trasse würde auch durch Oberfranken verlaufen. Betroffen wären somit die Landkreise Hof, Bayreuth und Wunsiedel.
Entwurf Erdkabel-Korridor-Netz durch die Landkreise HO, BT, WU (Quelle: TenneT)
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- Weitere Informationen und Grafiken via TenneT
Primäre Verbindung zwischen Wolmirstedt und Landhut als Erdkabel
Die Neuplanung wurde notwendig, da es Ende 2015 Änderungen beim Bundesbedarfsplangesetz gab. TennetT will nun vorab die Öffentlichkeit in dieser frühen Phase der Planungen informieren, auch, weil es vor allem in Oberfranken zuletzt einen massiven Bürgerprotest gegen neue Stromtrassen gab. So stellen die beiden Projektpartner 50Hertz und TenneT in dieser Woche die ersten Vorschläge für Varianten der SüsOstLink-Trasse vor. Diese Stromverbindung soll vorrangig als Erdkabel verlegt werden.
(Die topografische Karte zeigt das entwickelte Erdkabel-Korridor-Netz für ganz Bayern. Zur räumlichen Orientierung ist das Netz in sogenannte Erdkabel-Korridorsegmente aufgeteilt, die die einzelnen Korridorabschnitte zwischen zwei Schnittstellen beziffern. Dargestellt durch die grauen Linien sind erste Vorschläge möglicher Erdkabel-Korridor-Verläufe, die jeweils 1.000 Meter breit sind, innerhalb derer zukünftig die Erdkabelleitung verlaufen könnte. Zusätzlich zeigt die Karte zur Orientierung die Varianten des Ostbayernrings aus dem Raumordnungsverfahren. / Quelle: TenneT)
Information der Bevölkerung der betroffenen Gebiete
Das förmliche Verfahren zu diesem Gleichstromvorhaben soll erst im Frühjahr 2017 beginnen. Die Korridorvarianten sind ein zentraler Bestandteil des Genehmigungsantrages auf Bundesfachplanung, denn beide Unternehmen im kommenden Jahr bei der Bundesnetzagentur einreichen wollen. Bis dahin will man die Öffentlichkeit entlang der möglichen Routen informieren und mit ihr die Gründe des Vorhabens diskutieren. Nach Gesprächen im Sommer mit Politik, Verwaltungen und Behörden will man zwischen Oktober und November die Bürgerinnen und Bürger von insgesamt 23 Städten besuchen. Hier sollen die jeweils ein Kilometer breiten Trassenkorridor-Alternativen vorgestellt werden.
(Die Karte stellt das erste Ergebnis der Analyse der Gutachter dar, den strukturierten Untersuchungsraum. Basierend auf der vorangegangenen Analyse eignet sich dieser Raum für die nun folgende Suche nach möglichen Erdkabel-Korridoren. In diesem Raum werden im nächsten Schritt verschiedene Alternativen für Erdkabel-Korridore entwickelt. BLAUE LINIE: Sie kennzeichnet die fachplanerische Abgrenzung des strukturierten Untersuchungsraums. Zudem wurde untersucht, ob sich großräumige Bündelungsoptionen aufdrängen, die zu einer Verschiebung der Grenzen des strukturierten Untersuchungsraums führen. In Bereichen, in denen sich ein erhöhter technischer Aufwand abzeichnet (insbesondere bei der Querung großer Fließgewässer), wurde geprüft, ob ausreichend Querungsstellen möglich sind. / Quelle: TenneT)
Stimmen aus der Politik
Nach Vorstellung der möglichen Gleichstromtrassen-Korridore durch Tennet erklärt der Hofer CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Hans-Peter Friedrich: Die Gleichstromtrasse, die von Thüringen durch Nord- und Ostbayern nach Landshut gebaut wird, wird zu 100-Prozent erdverkabelt. Statt Monstertras-sen, die das Landschaftsbild verunstalten, werden die Gleichstromkabel im Boden verschwinden. Dies ist die erste gute Meldung, die Tennet gestern den Bundestagsabgeordneten aus Ostbayern überbrachte. Wo die Trassen genau verlaufen, wird in den nächsten Jahren im Rahmen eines Raumordnungsverfahrens und später eines Planfeststellungsverfahrens entschieden. Schon heute fordern wir, mit der Erdverkabelung das modernste und leistungsfähigste Glasfasernetz Europas zu kombinieren. Für die Bürger und Gewerbebetriebe in der Nähe der Trassen muss es einen 10-Gigabit Anschluss frei Haus geben. Auf diese Weise könnten entlang der Gleichstromtrasse optimale Bedingungen für die Entwicklung neuer attraktiver Gewerbegebiete entstehen. Aus der ungeliebten Gleichstromtrasse könnte durch Kombination mit der Digital-Autobahn eine leistungsfähige Entwicklungsachse für die Zukunft werden.#Gleichstromtrasse mit der leistungsfähigsten #Datenautobahn Europas kombinieren! 10 GBit/s für alle Anlieger!!! https://t.co/uPSnZbtNE3
— Hans-Peter Friedrich (@HPFriedrichCSU) 26. September 2016
Vorgestellte Erdkabelverläufe der Gleichstromleitung SuedOstLink müssen intensiv diskutier werden https://t.co/xoRXedMLpJ pic.twitter.com/TLRTYBMKnv
— Hartmut Koschyk (@koschyk) 27. September 2016