
Landkreis Bayreuth
Razzia gegen die organisierte Kriminalität in Pottenstein: Geldwäsche, Schmuggel und Einbrüche im Visier der Polizei
Zahlreiche Polizeikräfte am Mittwochmorgen im Einsatz
UPDATE (Mittwoch, 26. März / 16:20 Uhr):
Nach monatelangen Ermittlungen schlug die Polizei am Mittwoch (26. März) zu: Drei Männer im Alter von 30 bis 51 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Sie stehen im Verdacht, in großem Stil Wohnungseinbrüche begangen und die Beute durch Geldwäsche wieder in den legalen Kreislauf eingeschleust zu haben. Im Rahmen der Razzien am Mittwoch stand auch ein Anwesen in Pottenstein (Landkreis Bayreuth) im Fokus.
18 Objekte durchsucht
Die Ermittlungen richteten sich laut dem Polizeipräsidium Stuttgart gegen insgesamt 13 Personen und führten zu großangelegten Razzien, bei der 18 Objekte in Stuttgart, Nordrhein-Westfalen und Bayern durchsucht wurden. Neben Wohn- und Geschäftsräumen gerieten auch Autohöfe ins Visier, die mutmaßlich als Lagerstätten für Diebesgut und illegale Gelder dienten.
Zahlreiche Beweismittel sichergestellt
Im Einsatz waren neben der Kriminalpolizei Stuttgart auch Spezialkräfte aus mehreren Bundesländern sowie Steuer- und Zollfahndung. Die Beamten stellten umfangreiche Beweismittel sicher – darunter gestohlenes Gut, Einbruchswerkzeuge, verbotene Gegenstände, eine scharfe Schusswaffe sowie schriftliche und digitale Unterlagen, die nun ausgewertet werden müssen.
"Dieb im Gesetz" festgenommen
Im Zentrum der Ermittlungen steht eine russisch-eurasische Gruppierung, angeführt von einem sogenannten "Dieb im Gesetz" – ein 51-jähriger Mann mit ukrainisch-georgischer Staatsangehörigkeit, gegen den bereits ein Haftbefehl vorlag. Ein "Dieb im Gesetz" ist ein hochrangiger Anführer innerhalb der russisch-eurasischen organisierten Kriminalität. Diese Bezeichnung stammt aus der Sowjetunion und bezeichnet eine Art "Mafiaboss" mit besonderem Status.
Diebe im Gesetz folgen einem strengen Ehrenkodex, der unter anderem verbietet, mit Behörden zu kooperieren oder ein normales Berufsleben zu führen. Sie organisieren kriminelle Netzwerke, koordinieren illegale Geschäfte und fungieren als Schiedsrichter innerhalb der Unterwelt. Ihr Einfluss reicht weit über Russland hinaus und erstreckt sich auf internationale kriminelle Strukturen.
Insgesamt drei Männer im Fokus
Während der 51-Jährige dem Haftrichter vorgeführt wurde, kam ein 47-Jähriger nach Abschluss der Maßnahmen wieder auf freien Fuß. Die Haftfrage des 30-Jährigen ist noch offen. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart dauern an.
Newsflash vom 26.03.2025
UPDATE (Mittwoch, 26. März / 13:59 Uhr):
Wie das Polizeipräsidium Stuttgart gegenüber TVO mitteilte, laufen seit dem Mittwochmorgen Durchsuchungen mehrerer Objekte in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Demnach stehen mehr als zwölf Objekte im Fokus von Polizei und Staatsanwaltschaft Stuttgart. Die Razzien richten sich gegen eine "georgische Tätergruppierung", die der "russisch-eurasischen organisierten Kriminalität" angehören. Die Tatverdächtigen sollen für Wohnungseinbrüche, Geldwäsche und das Verschieben von Autos verantwortlich sein. Rund 1.000 Einsatzkräfte der Polizei sind an den Maßnahmen, die am Mittwochnachmittag noch andauern, beteiligt.
Fotos der Razzia
ERSTMELDUNG (Mittwoch, 26. März / 13:23 Uhr):
Am frühen Mittwochmorgen (26. März) führte die Polizei eine umfangreiche Razzia in Pottenstein (Landkreis Bayreuth) durch, die sich laut einem ersten Bericht gegen die organisierte Kriminalität richtete. Zahlreiche Polizeikräfte waren im Bereich der Schuttersmühle im Einsatz. Die Tatverdächtigen, laut News5-Angaben wohl georgischer Herkunft, sollen unter dem Verdacht der Geldwäsche, des Zigarettenschmuggels sowie mehrerer Einbrüche stehen. Neben einem Sondereinsatzkommando war auch das Unterstützungskommando der Polizei an der Aktion beteiligt. Ob es zu Festnahmen kam, ist noch nicht bekannt!