Landkreis Bayreuth
Entscheidung verkündet: Rosenthal schließt 2026 Produktion in Speichersdorf
Standort Selb bleibt erhalten
Die Würfel sind gefallen: Der Porzellanhersteller Rosenthal schließt sein Werk in Speichersdorf im Landkreis Bayreuth. Darüber sind die Angestellten in zwei Betriebsversammlungen informiert worden – jeweils in Selb (Landkreis Wunsiedel) und in Speichersdorf.
Logistik bleibt in Speichersdorf
Rosenthal konzentriert sich nun im Wesentlichen auf den traditionellen Standort Selb und damit den Produktionsort am Rothbühl. Verbleiben wird in Speichersdorf im Landkreis Bayreuth noch die Logistik. Endgültiges Aus für die Produktion in Speichersdorf ist im Jahr 2026. Wie viele der 350 Mitarbeiter in Speichersdorf von der Schließung betroffen sind, ist noch nicht klar. Rosenthal will in der nächsten Zeit mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan verhandeln, um die Auswirkungen des Personalabbaus durch Pensionierungen und Rentenüberbrückungen möglichst gering zu halten.
In Selb soll ein modernes „Porzellan-Dorf“ entstehen
Der Grund für die Entscheidung, den Produktionsstandort am Rothbühl zu erhalten und zu modernisieren, basiere auf drei zentralen Faktoren, wie es in der Pressemitteilung des Unternehmens heißt. Zum einen die Nähe zum Hauptsitz in Selb, die eine enge Vernetzung mit der Unternehmenszentrale ermögliche. Zudem solle das Gebäude der Hauptverwaltung gemeinsam mit dem Rosenthal Outlet Center und dem neuen Werk das Zentrum des künftigen „Porzellan-Dorfs“ werden. Zum anderen spiele das historische Gebäude eine entscheidende Rolle. 1967 von Walter Gropius erbaut, sei es nicht nur ein bedeutender Teil der Unternehmensgeschichte, sondern auch ein wertvolles architektonisches Erbe. Schließlich biete es mit der Möglichkeit, staatliche Subventionen für die Renovierung des Gebäudes zu erhalten, einen weiteren wichtigen Anreiz.
Mehrere Millionen Euro für neue Fabrikanlage
In den kommenden Jahren solle der Standort Selb umfassend renoviert und umstrukturiert werden, um eine neu und hochmoderne Produktionsstätte zu schaffen. Dazu will der Porzellanhersteller mehrere Millionen Euro in eine neue Fabrikanlage investieren.