
Oberfranken
Sporttotal meldet Insolvenz an: Bleiben bei oberfränkischen Fußballfans die Bildschirme schwarz?
Der Bayerische Fußballverband äußert sich
Der Streamingdienst Sporttotal überträgt seit Jahren zahlreiche Spiele des deutschen Amateurfußballs, so auch aus der Regionalliga Bayern und der Bayernliga Nord. In einer Pressemitteilung aus der vergangenen Woche informierte der Anbieter nun allerdings darüber, dass man beim zuständigen Amtsgericht einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt hat.
Streaminganbieter Sporttotal stellt Insolvenzantrag
„Teil des Verfahrens werden – neben der SPORTTOTAL AG – sechs deutsche Tochtergesellschaften (die sporttotal.tv gmbh, die SPORTTOTAL EVENT GmbH, die SPORTTOTAL CONTENT MARKETING GmbH, die SPORTTOTAL TECHNOLOGY GmbH, die SPORTTOTAL VENTURES GmbH und die Forty10 GmbH) sein, welche ebenfalls unverzüglich einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht stellen werden“, so der Anbieter in seiner Mitteilung. Die SPORTTOTAL VENUES GmbH sowie die US-amerikanische Gesellschaft STAIDIUM US Inc. nicht von dem Verfahren betroffen.
Seit 2000 börsennotiert: Sporttotal begründet dramatischen Absturz
„Es ist zuletzt nicht mehr gelungen, Kapitalmaßnahmen umzusetzen, die eine Finanzierung der SPORTTOTAL Gruppe hätten sicherstellen können. Zusätzlich haben mehrfach verschobene Großprojekte im internationalen Projektgeschäft zu einer nicht mehr abzuwendenden Zahlungsunfähigkeit der SPORTTOTAL Gruppe geführt“, erklärt der Streamingdienst die Gründe für den dramatischen Absturz des seit dem Jahr 2000 börsennotierten Unternehmens.
Geschäftstätigkeiten sollen fortgesetzt werden
Der Vorstand wolle durch eine Sanierung und Restrukturierung in einem Insolvenzverfahren eine Fortsetzung der Geschäftstätigkeiten der SPORTTOTAL Gruppe ermöglichen. „Insbesondere die Geschäftsbereiche der Ausstattung von Rennstrecken mit Spezialelektronik, in dem die SPORTTOTAL VENUES GmbH zu den Weltmarktführern zählt, und der Ausbau des Streaming-Geschäfts für Live-Sport-Events versprechen zukünftig Wachstumschancen und positive Erträge“, heißt es weiter.
Auswirkungen auf den bayerischen Fußball: Droht den Fans eine Durststrecke?
Droht angesichts dieser Entwicklung nun eine Durststrecke für oberfränkische Fußballfans? Der Bayerische Fußballverband hat einen noch bis 2027 laufenden Vertrag mit Sporttotal, in der Regionalliga Bayern und der Bayernliga Süd lassen beinahe alle Vereine ihre Spiele von dem Anbieter mit Sitz in Köln übertragen. Mit dem FC Eintracht Bamberg und der SpVgg Bayreuth in der Regionalliga sowie Bayern Hof, Eintracht Münchberg sowie dem TSV Neudrossenfeld spielen gleich mehrere regionale Vereine in den betroffenen Ligen.
BFV zeigt sich zuversichtlich
Sporttotal selbst gibt an, dass bei der Anordnung der Eigenverwaltung die operativen Gesellschaften ihren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten werden sollen, sodass es keine Einschränkungen für Kunden des Dienstes gibt. Auf Anfrage von TVO äußerte sich der BFV ebenfalls zuversichtlich, dass die wirtschaftliche Misere von Sporttotal nicht auf Kosten der Fans geht: „Wir gehen davon aus, dass sich aus dem Umstand keine Konsequenzen für die Übertragung ergibt und diese auch fortan gewährleistet sind“, erklärte ein Sprecher des Verbandes am Donnerstag (20. März).